In unserem heutigen Artikel schauen wir mal in unseren finanziellen Werkzeugkasten und gehen von A bis Z darauf ein, welche Finanzprodukte wir privat und im unternehmerischen Bereich nutzen und erklären auch detailliert, warum wir genau diese Produkte nutzen.
Vorab ein Hinweis: unsere hier dargestellten Ansichten sind weder ein Vorschlag, „wie man es machen sollte“, noch sind sie ohne Weiteres tatsächlich zum Nachmachen geeignet. Zu jedem einzelnen Ergebnis sind wir dadurch gekommen, dass wir uns darüber eigene Gedanken zu machen und nicht dadurch, dass wir im Internet Gelesenes einfach kopiert haben. Letzteres kann dazu führen, finanziell unvernünftige Entscheidungen zu treffen, im schlimmsten Fall sind sie gefährlich – z.B. wenn man „Wertpapierkredit“ liest und nun fälschlicherweise denkt, man könnte damit schnell reich werden.
Contents
Privatfinanzen
Das Girokonto: bei der DKB
Die DKB hat den großen Vorteil, eine recht flexible Bank zu sein. Man ist im Ausland und der Geldautomat zeigt an, dass die Kreditkarte plötzlich gesperrt ist? Okay, man schickt per E-Mail ein Handyfoto mit eigenhändig unterschriebener Entsperranweisung an die DKB und innerhalb kurzer Zeit geht’s wieder. Herrlich unkompliziert! Man braucht einen größeren Ratenkredit? Kann man online beantragen, die Kontohistorie wird für die Kreditprüfung elektronisch ausgelesen und in weniger als einer Woche ist das Geld auf dem Konto, für absolut faire 3,49 % p.a. nominal bis zu maximal 50.000 Euro*.
Der Bankensektor hat in der Breite bis heute nicht verstanden, dass der Kunde tatsächlich und nicht nur rhetorisch im Mittelpunkt stehen muss. Die DKB gefällt uns dahingehend sehr gut. Zwar ist das Online-Banking nicht übermäßig hübsch und den ganzen bunten N26-Schnickschnack mit monatlicher Budgetauswertung etc. pp. haben wir hier natürlich auch nicht. Hierfür gäbe es im Zweifel auch separate Apps, z.B. Numbrs. Wir sehen die DKB als das Degiro unter den Banken: das Wesentliche ist vorhanden, es ist alles preisgünstig, aber optisch eher schlicht und übersichtlich gehalten.
Wichtig ist für uns auch, dass man Kontolimite online ändern kann, um in keiner Weise eingeschränkt zu sein, ohne aber auf Sicherheitsfunktionen verzichten zu müssen. Das geht zunächst mal mit dem Dispo-Limit los, dessen Änderung sich online bequem beantragen lässt. Darüber hinaus kann es mit unserer Strategie in turbulenten Börsenphasen auch mal erforderlich werden, im Zweifel kurzfristig Fünfstelliges zur Abwendung eines margin calls zu transferieren. Die dafür relevanten Online-Überweisungslimite lassen sich bequem online einstellen und unbegrenzt heraufsetzen, sogar eine lediglich temporäre Änderung ist möglich. Bei anderen Banken kann das schon mal wesentlich umständlicher sein und was wir auf jeden Fall vermeiden wollen, ist die Notwendigkeit eines Kontakts mit menschlichen Ansprechpartnern und die Abhängigkeit von diesen. Technische Lösungen haben demgegenüber einfach weniger Verständnisprobleme, sind 24h erreichbar und machen zügiger das, was man erreicht haben will. Mit der DKB haben wir jedenfalls ein vernünftiges Finanz-Cockpit.
Das sind zusammengefasst die wesentlichen Punkte. Dass eine Kontoführungsgebühr nicht erhoben wird, versteht sich für uns von selbst. Ein weiterer ganz dicker Pluspunkt ist die Tatsache, dass der schon erwähnte Dispo-Kredit, den wir regelmäßig in maximal möglicher Höhe (ungenutzt) vorhalten, bei Inanspruchnahme nur 6,9 % p.a. nominal kostet. Das ist bei vielen anderen Finanzinstituten der Preis für einen regulären Ratenkredit. Weitere Kosten fallen für uns bei der täglichen Kontoführung nicht an.
Kreditkarten: DKB, Advanzia und Santander
Bleiben wir noch kurz bei der DKB*. Die DKB wird seit vielen Jahren für ihre hervorragende Kreditkarte gelobt, die im Ausland eine kostenlose Geldabhebung erlaubt.
Das einzige Manko ist die vor wenigen Jahren aus Niedrigzinsgründen abgeschaffte Möglichkeit der Erstattung von Auslandsgeldautomatengebühren, was im Wesentlichen Thailand und die USA betrifft. Dennoch bietet die DKB weiterhin eine hervorragende Reisekreditkarte mit (DKB-seitig) weltweit kostenloser Bargeldversorgung an.
Als Alternative zur DKB nutzen wir für Auslands-/Reisezwecke zusätzlich Kreditkarten der Santander Bank. Es ist eine Binsenweisheit, dass man nicht nur mit einem Zahlungsmittel ins Ausland fahren sollte. Die Santander 1plusCard* bietet letztlich alles, was die DKB früher angeboten hat, einschließlich der Erstattung von Geldautomatengebühren. Nur leider aber eben alles in schlecht. Die Smartphone-App ist schlecht, weil sie ständig den Fingerabdruck „vergisst“. Der Geschäftskulturansatz gegenüber dem Kunden ist schlecht, weil er soweit wie möglich daran gehindert werden soll, die Karte komplett gratis zu nutzen. Man bekommt die Kreditkartenrechnung nämlich nicht bequem per E-Mail, sondern man muss sie sich mühsam aus dem Santander-Universum heraussuchen – was monatlich aufs Neues echt mühsam ist. Man muss auch aktiv den offenen Saldo begleichen, da er ansonsten verzinst wird (zu 14 % p.a.). Um überweisen zu können, muss man sich auch noch selbst die Bankverbindung heraussuchen.
Summa summarum: mit der Santander macht es keinen Spaß. Wir werden sie dennoch weiterhin behalten und im Ausland aus den genannten Gründen nutzen. Aber eben nur, wenn es mit der DKB nicht geht, als Ersatzkarte. Außerdem ist man hier mit dem Kartenlimit auch relativ sparsam.
Die Advanzia Mastercard Gold* hat ein wesentliches Problem: die Schriftzüge www.gebuhrenfrei.com und „Gold“ auf ihr sehen einfach lächerlich aus. Das waren aber auch schon die negativen Punkte. Davon abgesehen handelt es sich um eine ganz ordentliche – selbstverständlich im Wesentlichen kostenlose – Kreditkarte, die sich für uns vor allem dadurch auszeichnet, dass wir die Kreditkartenabrechnungen per E-Mail einschließlich Bankverbindung und offenem Saldo zugeschickt bekommen, sodass der Saldoausgleich problemlos erfolgen kann. Das Kreditkartenlimit wird auf Nutzungs- und Tilgungsbasis vergeben und erhöht sich bei kreditwürdiger Nutzung im Zeitverlauf. Wichtig ist noch, dass sich die Advanzia-Karte aus Kostengründen nicht für Bargeldabhebungen eignet.
Des Weiteren bekommt man mit dieser Kreditkarte ohne Zusatzkosten:
- Reise-Haftpflichtversicherung
- Auslandsreise-Krankenversicherung
- Reise-Unfallversicherung
- Reise-Rücktrittskostenversicherung
- Reisegepäck-Versicherung
- Verkehrsmittel-Unfallversicherung
Beispielsweise kauft man Flüge ja doch öfter mal mit der Kreditkarte, sodass man sich hier kostenlos doch recht umfangreichen Versicherungsschutz mit einkaufen kann. Die Versicherungen stellen bei Nachweis des Karteneinsatzes zur Bezahlung der Reisetransportkosten auf Antrag auch vor einer Reise Versicherungsbestätigungen aus, falls man diese benötigt.
Der Web-Auftritt einschließlich des Online-Zugangs sieht zwar aus wie in den 90ern hängengeblieben, aber das stört uns bekanntlich nicht so sehr. Wir haben hier eine kostenlose Kreditkarte mit ordentlichem Leistungsspektrum – genau das, was wir wollen.
Insgesamt haben wir also Kreditkarten von drei Anbietern. Jede davon hat ihren speziellen Zweck und ihr Einsatzgebiet. Bei der DKB ist besonders vorteilhaft, dass Geldabhebungen kostenfrei auf das Kreditkartenlimit gehen, was dann erst im Folgemonat auszugleichen ist. Im Ergebnis bedeutet das, dass man die Lebenshaltungsausgaben dieses Monats auf der Kreditkarte parkt. Eine Vorgehensweise, die üblicherweise in der Finanzblogszene aus guten Gründen nicht empfohlen wird. Für uns ist das über die Jahre jedoch eine sehr bequeme und nützliche Vorgehensweise geworden, da wir genau wissen, was in diesem Monat nicht mehr vom Konto abgehen wird und genau wissen, was aus diesem Monat im nächsten Monat auszugleichen ist. Man muss sich eben nur beherrschen können. Wir sehen es so, dass man sich im Alltag kostentechnisch sogar eher disziplinieren kann, wenn man die sich auftürmenden Beträge nachverfolgen kann, die im Folgemonat zu begleichen sind.
Die laufende Finanzplanung gestaltet sich so für uns sehr schön vorausschauend und planbar, während wir uns gleichzeitig einen Monat Kredit in Höhe der monatlichen Lebenshaltungskosten verschafft haben. Anders formuliert, haben wir uns hiermit Buffett’schen Float geschaffen. Wir haben regelmäßig – in kleinem Maßstab – mehr Geld auf dem Konto, als uns wirtschaftlich zusteht. Dieser erhöht selbstverständlich das investierbare Kapital (dauerhaft). Im Mini-Maßstab, zugegeben, aber wir fahren eine recht radikale Strategie und das ist ein passender Baustein dieser Strategie. Wir nutzen deshalb die DKB-Karte für laufende Barabhebungen und die Advanzia-Karte für unbare Sachverhalte, sodass sämtliche Kosten dieses Monats regelmäßig erst im Folgemonat fällig werden. Die Santander-Karte kommt als Ergänzungskarte im Ausland zum Einsatz oder bei temporärem Ausfall der Erstkarte.
Wie recht Vieles, was wir machen, kann es nicht ohne Weiteres zur Nachahmung empfohlen werden, „auf Kreditkarte“ zu leben. Grundsätzlich ist es der richtigere Ratschlag an das breitere Publikum, den Kreditkarteneinsatz auf das Nötigste zu beschränken.
Versicherungen: auf Sparflamme
Versicherungstechnisch haben wir vor allem die grundlegendste Versicherung: die Haftpflichtversicherung. Diese kostet ca. 30€ p.a. p.P. und ist eine der günstigeren. Bei diesen Jahresbeträgen lohnt es sich eher nicht, jährlich auf Beitragsreduzierungssuche zu gehen. Einfach zum nächsten Preisvergleich und gut ist. Wir sind gegen existenzielle Schäden abgesichert und das reicht uns im ersten Schritt.
Im Ergebnis kosten uns Versicherungen deshalb auch nicht mehrere Hundert Euro im Monat, sondern einen Betrag weit unter 100 Euro p.P. im Monat, und da sind Zahnzusatzversicherungen schon dabei. Ohne eigenes Auto gibt es bspw. auch keine teure KfZ-Versicherung.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben wir übrigens absichtlich nicht. Warum das? Auch hier ist wieder zu sagen, dass es für die Masse sicher richtiger ist, sich hiergegen zu versichern. Wir haben jedoch vom beruflichen Start weg alles für eine Dividenden-Sofortrente getan. Folglich fließen uns monatlich bereits jetzt einige Hundert Euro zu – zu einem Zeitpunkt, zu dem wir bei Weitem noch nicht berufsunfähig sind. Demgegenüber bezahlt man für eine 1.000-Euro-Brutto-Berufsunfähigkeitsrente (die bei Auszahlung noch zu versteuern wäre) locker 50 Euro im Monat, die einem dann bei dem Vermögensaufbau fehlen. Sicher ein riskanter Weg. Aber einer, bei dem sich die Rente jährlich auch um etwa 7 % p.a. erhöht. Auf der anderen Seite sind viele Deutsche auch klar überversichert. Von Josef Ackermann stammt das Zitat: Wer jedes Risiko vermeidet, hat irgendwann keine Risiken mehr zu vermeiden. Übertragen soll das im Zusammenhang mit diesem Artikel bedeuten: wer sich gegen alles versichert, hat kein Geld mehr für den Vermögensaufbau. Letzterer ist uns derzeit wesentlich wichtiger.
Depot: natürlich…DeGiro
Mitte September 2014 hat sich unser Leben mehr oder weniger komplett gedreht. Zu diesem Zeitpunkt ging nämlich der holländische Discount-Broker DeGiro* auf den deutschen Markt. Die Kampfansage lautete: bis zu über 90 % günstigere Preise als bei allen anderen deutschen Brokern. Wir wissen noch ganz genau, was das damals für ein Schmerz war, für eine Order 10 Euro und mehr zu bezahlen. Für uns persönlich reduzierten sich die Kosten durch den Wechsel zu DeGiro um etwa 80 % für deutsche Orders und 95 % für US-Orders. Noch heute ist das direkte Handeln an der NYSE und NASDAQ für deutsche Broker anscheinend etwas eher Exotisches, wenn man den Preisen nach urteilt. Bei DeGiro gibts diese Order ab 50 Cent.
Wir haben damals die Pressemeldung zum Markteintritt von DeGiro gelesen und natürlich gehadert: was ist das? Ein Start-Up? Keine Banklizenz? Aus dem Ausland? D.h. ohne Abgeltungsteuerabzug, d.h. wir müssen die Steuererklärung selbst machen? Macht das alles wirklich Sinn? Ist das sicher?
Die Preise waren verlockend, also mussten Entscheidungen getroffen werden. Die Depoteröffnung ging damals schon beinahe unseriös schnell. Zweifelsfragen kamen auf und mussten geklärt werden. Und tatsächlich: einer der größten Vorteile bei DeGiro ist der Kundenservice. Kompetent und erreichbar. Man hat sich also ernsthaft über eine Stunde Zeit genommen, um Fragen zur Funktionsweise des DeGiro-Geschäftsmodells durchzugehen, d.h. Fragen zum internen Order-Matching, Lagerstellen der Aktien, Vermögenstrennung im Insolvenzfall, Beleihung und Beleihungsrisiken für den Kunden, Aktienregistereintragungen etc.). Das nennen wir echten Kundenservice! DeGiro hat damals (und wohl auch heute noch) regelmäßig betont, selbst keine Bank zu sein. Umso mehr waren wir natürlich auch interessiert, wie es mit Compliance-, Risikomanagement- und Revisionsfunktionen im Unternehmen aussah. Immerhin geht es ja um Geld. Und wenn man sich als Kunde über die Zeit ein Vermögen aufbaut, möchte man schon einigermaßen sicher sein, dass der Broker nicht in der nächsten Krise kippt, zumal wenn es sich um ein Start-Up handelt.
Lange Rede, kurzer Sinn: ohne die Preisbrecher-Gebühren von DeGiro, ohne die damals völlig utopisch erscheinende Möglichkeit eines Kredits mit nur 1,25 % p.a. Zinsen – in welcher Form auch immer -, ohne die Möglichkeit auf 60 internationale Börsen und Handelsplätze zu Billigpreisen zurückgreifen zu können, stünden wir ganz woanders als jetzt. DeGiro hat nach unserer festen Überzeugung radikalen Vermögensaufbau überhaupt erst möglich gemacht.
Aber warum haben wir dann eigentlich noch Privatdepots? Der Grund ist ganz einfach der, dass wir aus steuerlichen Gründen nicht alle Restposten auf einmal auflösen können, um sie ins Geschäftsdepot zu übertragen. Der Verkauf würde die stillen Reserven realisieren und ein Abzug von einem Viertel Steuer wäre die unerfreuliche, aber vermeidbare Folge. Natürlich sind jetzt nur noch die Werte mit den höchsten Buchgewinnen zurückgeblieben. Deshalb werden die Restbestände über viele Jahre mit dem Sparerfreibetrag abgeschmolzen werden müssen. Außer, es kommt noch einmal ein Crash mit drastisch niedrigeren Kursen, der uns eine steuerfreundlichere Umschichtung erlaubt.
Kredite: ING und VW Bank
Von Beginn der Nutzung des DeGiro-Wertpapierkredits an stand damit die Frage im Raum, wie man dem seit jeher gegen diese Kreditvariante vorgebrachten Nachteil der Marktabhängigkeit und des gefürchteten margin calls begegnen könnte. Aus der Vogelperspektive betrachtet haben die meisten Marktturbulenzen einen sehr vorübergehenden Charakter. Folglich wäre es irrsinnig, den Kredit zu reduzieren oder gar Aktien tief zu verkaufen, weil die Vermögenswerte gerade temporär und gegebenenfalls irrational niedrig bewertet werden. Mit dem Kredit selbst und seiner aktiven Nutzung im Rahmen unseres Vermögensaufbaukonzepts haben wir uns durchaus komfortabel gefühlt. Wir haben uns deshalb für den Weg entschieden, die Marktabhängigkeit des Wertpapierkredits zu entkoppeln, indem börsenunabhängige Kreditlinien bereitstehen, die temporär die Finanzierungsfunktion des Wertpapierkredits übernehmen können. Wir haben das Konzept in unserer 100.000€-Artikelreihe detaillierter beschrieben.
Folglich haben wir uns sehr früh die Maximalsummen an börsenunabhängigen Rahmenkrediten gesichert. Auch ganz abseits von der Börse kann man sagen, dass es oft hilfreich ist, Kreditlinien in der Hinterhand zu haben. Die vielzitierten Notsituationen, für die man drei Nettogehälter vorhalten soll, sind bei uns noch nie eingetreten. Weder ging bislang die Waschmaschine kaputt, noch wäre das eine Ausgabe, die nicht aus einem Nettogehalt zahlbar wäre. Die Drei-Nettogehälter-Regel mag möglicherweise auch ein wenig aus Zeiten mit einem schwierigeren Arbeitsmarkt stammen. Das kann auch wieder kommen, ist aktuell aber nicht in Sicht.
Man muss hinsichtlich der genannten Notsituationen schlicht nur die finanzielle Kontrolle über sein Leben haben, wie Karl Lagerfeld es ausdrücken würde: finanziell nicht mit Jogginghose auf die Straße gehen. Für Hausbesitzer und Familien sieht die Sache natürlich anders aus. Für diese ist es sehr wohl empfehlenswert, Rücklagen zu bilden. Wir fokussieren jedoch blogtechnisch stark auf die Phase, in der finanziell der größte Hebel steckt: die frühen Berufsjahre.
Wie bereits erwähnt, haben wir Rahmenkredite. Keine Ratenkredite. Das ist ein extrem wichtiger Unterschied. Die Rahmenkredite sind letztlich ein großer Dispo-Kredit. Und zwar sogar mit einem niedrigeren Zinssatz. Die ING* hat uns am besten gefallen, sodass wir dort zugeschlagen haben. Die Konditionen stellen sich wie folgt dar:
- Effektiver Jahreszins 5,99 % p.a.
- Veränderlicher Sollzinssatz 5,83 % p.a.
- Nettodarlehensbeträge (Kreditrahmen) von 2.500 bis 25.000 Euro
- Laufzeit unbegrenzt
- Rückzahlung (Tilgung) jederzeit flexibel
Wir zahlen also nominal 5,8 % p.a. für die potentielle Kreditaufnahme. Wir wollen den Kredit ja aber gar nicht aufnehmen. Die meiste Zeit beträgt der Kreditsaldo also 0,00 und der Rahmenkredit kostet uns so keinen Cent. Einzig und allein margin calls oder finanzielle Sondersituationen sollen hierdurch abgefedert werden können.
Das funktioniert natürlich alles nicht, wenn man vom Kopf her eher Konsument als Investor ist. Noch nie sind wir auf die Idee gekommen, Konsumgüter auf Kredit zu kaufen. Im Gegenteil haben wir in der Prä-DeGiro-Phase sogar regelmäßig Aktien auf Dispo gekauft (der übliche Gefahrenhinweis: grundsätzlich nicht zur Nachahmung empfohlen). Schaut man zurück in die Jahre 2012, 2013, 2014 kann man sich ja noch einmal überlegen, ob das so ein schlechtes Geschäft war, wenn man zum damaligen Zeitpunkt isoliert auf den Dispo-Zins geguckt hat, der ja meist nur für einen Monat bis zum nächsten Gehalt zu zahlen war. Zentral war für uns zu jeder Zeit, Opportunitäten nutzen zu können.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Liquidität. Wenn du nicht genug hast, kannst du auch niemandem ans Bein pinkeln. (Gordon Gecko)
Mit Kreditrahmen bzw. Rahmenkrediten in ausreichender Höhe haben wir uns diese Möglichkeit verschafft. Und jeden Monat trudeln Dividenden ein und führen die Kredite wieder zurück, neben den Sparraten.
Für uns hat es sich aufgrund der seit vielen Jahren steigenden Preise für Vermögenswerte mehr als ausgezahlt, früh – ggfs. auch auf Kredit – den Preis einfach einmal „einzuloggen“ und im Anschluss den Kredit zurückzuzahlen. Schaut man sich einmal an, dass wir bspw. allein Microsoft im September 2015 eigentlich obszön teuer eingekauft haben und der Kurs zwischenzeitlich um weitere 180 % gestiegen ist, kann man sich mit dieser Strategie sogar einige Fehlkäufe leisten. Wie immer sollten es natürlich nicht zu viele sein.
Da ING leider nur Rahmenkredite bis 25.000 Euro vergibt, haben wir einen Ergänzungsanbieter gebraucht, um diesen Rahmen aufzustocken. Den haben wir mit der VW Bank gefunden, der Preis liegt bei 6,46 % p.a. nominal bis 25.000 Euro. Allerdings ist es mit der VW Bank wie mit der Santander-Kreditkarte. Irgendwie alles nicht so geil. Deshalb wie beschrieben für uns nur Ergänzungsanbieter. Ein weiterer Nachteil gegenüber ING ist die verpflichtende Rückführung des Rahmenkredits in Höhe von monatlich 1 % der Inanspruchnahme. Natürlich sind wir nicht grundsätzlich gegen Kredittilgung. Wir haben es nur lieber komplett selbst in der Hand und sind ungern an Vorgaben und Restriktionen gebunden.
Der Rahmenkreditmarkt ist leider nicht so umkämpft wie der Ratenkreditmarkt. Klar, normalerweise braucht man ja Kreditlinien in Höhe mehrerer Zehntausend Euro auch nicht ohne Anlass. Deshalb bewegt sich in diesem Markt weder hinsichtlich der Konditionen noch des Komforts besonders sichtbar. Das fällt vor allem bei der VW Bank auf, bei der sich hinsichtlich der Kreditbeantragung und Limiterhöhung ein Formalismus auftut, der komplett wie aus der Zeit gefallen wirkt, auch vor dem Hintergrund der FinTech-Welle.
Unternehmensfinanzen
Was haben wir geschwitzt vor der Gründung unserer Sparschwein-UG. Im unternehmerischen Bereich ist es noch wesentlich verbreiteter, dass man hohe Kontoführungsgebühren für Girokonten bezahlen muss oder gar Gebühren für einzelne Buchungen. Absolut 20. Jahrhundert! Hier werden immer noch komplett austauschbare Basisleistungen zum Premiumpreis verkauft und eben nicht die Mehrwertleistung zum adäquaten Preis. Glücklicherweise gibt es mittlerweile ausreichend FinTechs, die den Elefanten der Branche langsam die Notwendigkeit der Innovation klarmachen.
Geschäftskonto: letztlich PENTA
Und so sind wir in den ersten Geschäftskontenvergleich gegangen und haben mit einigem Erstaunen und großer Freude festgestellt, dass es durchaus kostenlose Anbieter gibt. Wenige, aber es gibt sie. Für uns war ohnehin nur der Zahlungsverkehr und der ortsunabhängige Zugriff wichtig. Alles Weitere benötigen zunächst nicht, d.h. weder Kreditkarten, noch Dispositionslimite. Aber natürlich brauchen wir zwingend kostenlose EU-Auslandsüberweisungen, da Degiro ja ein holländischer Broker ist.
Kandidat Nummer 1 im Preisvergleich war die Fidor Bank*, die sich selbst als „Bank für den digitalen Lebensstil“ sieht. Keine Kontoführungsgebühren, schnelle Kontoeröffnung durch VideoIdent und Dokumenten-Uploadfunktion, iOS- und Android-App. Das ist genau das, was wir im Jahr 2019 auch erwarten und auch erwarten dürfen. Leider hat bei uns die Legitimation nicht auf Anhieb geklappt und wir sind bei Verzögerungen immer recht entscheidungsfreudig, sodass die Wahl aus Zeitgründen auf den nachfolgenden Kandidaten fiel. Wir wollen die Fidor Bank jedoch deshalb eigenständig hier aufführen, weil sie aus unserer Sicht gegenüber herkömmlichen Banken einen interessanten Auftritt hat und in Ansätzen innovative und disruptive Tendenzen befördert, so z.B. das ausgeprägte Community-Element.
Zur Fidor Bank gibt es wie erwähnt auch Alternativen und die haben es teilweise in sich, wie z.B. PENTA:
Bei PENTA* ging die Geschäftskontoeröffnung in unserer Gründungsphase schlicht überragend reibungslos. Der ganze Eröffnungsprozess ist darauf ausgelegt, einen idiotensicher und zügig durch die Eröffnung zu helfen. Man lädt seine Dokumente hoch, macht ein VideoIdent, zahlt das Stammkapital ein und kann einen Tag später mit dem automatisch generierten Einzahlungsnachweis zum Notar zur Finalisierung der Gründung. Eine Kontoeröffnung von A bis Z ist so innerhalb von 48-72h möglich. Das ist genau das, was wir wollen: Leistung.
PENTA bietet ein kostenloses Geschäftskonto an mit der kleinen Einschränkung, dass man nicht mehr als 50 Überweisungen im Monat haben darf. Auf www.atypischstill.com berichten wir lediglich über das Sparschwein-UG-Modell, bei der wir definitiv nicht über diese Grenze kommen. Somit müsste man vor allem bei einer zahlungsverkehrsintensiven Geschäftstätigkeit durchaus noch einmal prüfen muss, ob es einen günstigsteren Anbieter gibt.
Für ein noch recht junges Start-Up gefällt uns der Leistungsumfang sehr gut, insbesondere auch die Möglichkeit LexOffice und Debitoor anbinden zu können. PENTA arbeitet bereits intensiv daran, auch weitere Buchhaltungsprogramme (Sage, SevDesk, Buchhaltungsbutler, DATEV etc.) einzubinden. Da PENTA nicht auf HBCI setzt, sondern auf eine REST API, können die Bankbuchungen in Echtzeit mit dem Buchhaltungsprogramm synchronisiert werden. Wir nutzen das derzeit (noch) nicht, da wir uns noch in der Kostenminimalphase befinden. Sobald es sich lohnt, Aufgaben auszulagern oder dafür mehr Geld zu bezahlen, wird PENTA jedoch bei uns im Hinterkopf sein.
Was uns auch gefällt, vor allem vor dem Hintergrund des Start-Up-Charakters, ist die offene Entwicklungs-Roadmap. Hierdurch hat man als Kunde gleich den Überblick, welche neuen Funktionen zu erwarten sind und man kann sogar eigene Vorschläge machen. Daneben bietet PENTA – für uns wichtig unter Ortsunabhängigkeitsaspekten – eine iOS- und Android-App mit Push-Benachrichtigungen. Auch mobil lässt sich die Finanzlage somit schnell checken.
Kreditkarte: ebenfalls PENTA
Bei unserem PENTA-Geschäftskonto* ist dann sogar noch eine – wieder einmal nicht übermäßig hübsch geratene – Mastercard dabei, die mit dem Geschäftskonto verknüpft ist. Auch das ein netter Bonus, denn wir wollen natürlich auch bei Zahlungen im unternehmerischen Bereich so flexibel sein, wie wir das privat sind. D.h. die Kreditkarte ist z.B, bei Paypal hinterlegt und schon hat man gleich ein Bündel an weiteren, schnellen, unkomplizierten Zahlungsmöglichkeiten.
Depot: selbstverständlich beim Preisbrecher
Hier können wir es kurz machen, wir sind genau wie im privaten Bereich auch im unternehmerischen Bereich Kunden bei DeGiro. Die Konditionen sind 1:1 dieselben wie beim Privatanleger. Man hat ein wenig mehr Aufwand bei der Eröffnung, weil man verschiedene Formulare ausfüllen muss, die sich vor allem mit dem Steuerstatus auseinandersetzen, auch im Hinblick auf das Verhältnis zu den USA. Das sollte aber eine für jeden lösbare Aufgabe sein und hat uns nicht viel Nerven gekostet. Herauszuheben ist erneut der hervorragende DeGiro-Kundenservice, der bei Fragen wirklich zügig und hilfsbereit antwortet.
Buchhaltung: das leidige Thema
Das Thema Buchhaltung ist etwas, das wir irgendwann zeitnah mal lösen müssen. Es ist nicht so, dass es nicht Cloud-Buchhaltungen (Cloud ist für uns zwingende Voraussetzung) gäbe. Aber diese Programme sind oft so auf „Einfachheit“ programmiert, dass wesentliche Funktionen, die wir brauchen, fehlen. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass Finanzanlagen, Zins- und Dividendenerträge offenbar in anderen Unternehmen nicht vorkommen – so müssen wir das interpretieren, wenn wir die verschiedenen (fehlenden) Funktionalitäten auch namhafter Hersteller sehen. Unsere Ansicht dazu ist, dass Rechnungsausgang und Rechnungseingang nunmehr von den meisten Cloud-Buchhaltern in Perfektion umgesetzt wurden, sodass hier ein Wettbewerb der Austauschbarkeit stattfindet.
Natürlich ist die Argumentation dann immer, das Programm solle nicht überfrachtet und der Anwender nicht überfordert werden. Allerdings sind die Funktionalitäten eben nicht aktivierbar/deaktivierbar, sondern schlicht gar nicht vorhanden, sodass sich eher die Erklärung aufdrängt, es wurde an der Programmierung gespart und möchte das Geld dafür auch nicht investieren.
Sage bietet mit dem monatlichen 8 Euro (netto) teuren Sage Buchhaltung Start* ein Programm an, dass immerhin mal den vollen Kontenrahmen technisch anbietet. Sage ist jedoch eine hoffnungslos chaotische Firma, bei der man ständig am Hinterherrennen ist. Es gibt zwar Bilanz- und GuV-Auswertungen. Aaaaaber. Nicht nach aktuellem Recht. Sondern auf dem Stand vor der letzten größeren HGB-Reform. Das ist normalerweise schlicht inakzeptabel und wir würden sofort wechseln. Allerdings gibt es wie oben schon beschrieben, keine wirklichen Alternativen zu Sage vor dem Hintergrund der Anforderungen einer Sparschwein-UG, sodass Sage leider noch der Einäugige unter den Blinden ist.
Die größte Frechheit bei Sage ist dann auch noch, dass sie – ohne es zu merken – Rechnungen mit Umsatzsteuer stellen und gleichzeitig die Rechnung aber unter Umkehr der Umsatzsteuerschulderschaft ausgestellt wurde. Im Ergebnis bezahlt man Sage den Nettobetrag einschließlich ausgewiesener Umsatzsteuer und muss auf diesen Gesamtbetrag dann nochmal selbst Umsatzsteuer berechnen und abführen. Wirtschaftlich fällt so mehr als die doppelte Umsatzsteuer an. Auf den Hinweis, dass die Rechnungen falsch sind, wurde dann entgegnet, man könne sie nicht rückwirkend korrigieren – Unfug – und man könne ja dem Kundensupport eigenständig und unaufgefordert die Steuerdaten zuschicken, dann würde die Rechnung zukünftig richtig ausgestellt. Also, man merkt schon – der Puls kann hier ganz schön in die Höhe gehen, und wie gesagt, wir würden sofort wechseln, wenn es ernstzunehmende Alternativen gäbe. Sind also in unserer Leserschaft Erfahrungswerte vorhanden, bei welcher Cloud-Buchhaltung es mit Aktien- und Dividendenverbuchung besser geht, sind wir sehr offen dafür! 🙂
Unter dem Strich bleibt hier unsere Grundauffassung: wir brauchen echt nicht viel zum Glücklichsein, aber Basisfunktionen müssen vorhanden sein. Und das sind sie auch bei Sage durchaus: wir sind mittlerweile geübt bei der Verbuchung und kommen mit dem System grundsätzlich klar, wir benötigen besagte falsche Bilanz- und GuV-Auswertungen nicht zwingend, Belege werden elektronisch verknüpft und GoBD-konform aufbewahrt und auch die Rechnungen kommen nach Mitteilung richtig ausgestellt. Wir „können also damit leben“. Dennoch: das ist im Grunde Schlechtleistung für das viele Geld. Zumal kaum Besserungen sichtbar sind im Zeitverlauf. Bis auf Weiteres werden wir also bei Sage bleiben müssen. Ein 30-tägiger Gratis-Test ist über diesen Link* möglich.
Fazit
Wir haben unser Mantra schon mehrfach vorgestellt: mehr Ertrag, weniger Kosten und weniger Steuern. Oben haben wir es auch schon einmal angesprochen: radikaler Vermögensaufbau. Genau darauf ist alles ausgerichtet.
Nachdem wir bei der Konkurrenz regelmäßig doch recht dröge Vier-Konten-Modelle, Fünf-Konten-Modelle und Sechs-Konten-Modelle als Finanz-Set-Up zu lesen bekommen, wollten wir mit diesem Artikel einmal etwas Sportlicheres präsentieren. Und die Sport-Analogie stimmt schon, denn hinsichtlich des Komforts ist es sicherlich zu vergleichen mit dem Charme des Innenraums eines DTM-Rennwagens. Allerdings ist es eben auch an allen Ecken und Kanten daraufhin optimiert, genauso schlank und zackig unterwegs zu sein.
Zusammengefasst haben wir also privat einen kostenlosen und planbaren Zahlungsverkehr, bei dem wir sogar einen Monat Float erreichen können. Wir führen unsere Depots bei dem günstigsten Broker auf dem deutschen Markt, dessen Preise zwischen homöopathisch und symbolisch einzustufen sind. Wir steigern den Investitionsgrad mit einem Wertpapierkredit, der uns lachhafte 1,25 % p.a. kostet. Dieser Wertpapierkredit ist mit verschiedenen börsenunabhängigen Kreditlinien abgesichert, die uns ebenfalls – unter Berücksichtigung der jederzeitigen Verfügbarkeit – zu Verwöhnkonditionen um die 6 % p.a. (nur bei Inanspruchnahme) zur Verfügung gestellt werden. Das liegt immer noch unter der langfristigen statistischen Wertentwicklungsrate von Aktien. Sogar im Geschäftsbereich halten wir die Kosten des Zahlungsverkehrs bei Null und die Buchhaltungs- und Belegarchivierungssoftware kostet uns unter der Berücksichtigung des Steuereffekts einen lediglich zweistelligen Eurobetrag im Jahr.
Insgesamt zieht sich durch unser Finanz-Set-Up die rote Linie, dass wir uns bei möglichst günstigen finanziellen Konditionen möglichst umfangreiche Handlungsoptionen schaffen wollen. Wir wollen zu jeder Zeit und von jedem Ort Zugriff auf alles haben und die wesentlichen Geschäfte auch mobil per App regeln können. Nur so lässt sich unseres Erachtens ein nebenberufliches Unternehmen auch halbwegs handhabbar in den Alltag integrieren.
Wir sind gespannt auf Eure Anmerkungen und Eure Finanz-Set-Ups! Teilt Sie gerne mit uns unten im Kommentarbereich 😉
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Ein nicht unwichtiger Hebel fehlt noch:
Wer eine Immobilie besitzt, kann bei der ING DIBA einen Wohnkredit beantragen. Dies geht ohne Eintragung ins Grundbuch, ohne sonstigen Nachweis des Besitzes der Immobilie oder Nachweise der zweckmäßigen Verwendung. Der maximale Rahmen beträgt 65.000€ zu 2,99% bei einer maximalen Laufzeit von 84 Monaten. Die Prüfung erfolgt sofort online. Bei mir wurde der Kredit sofort bewlligt und das Geld war nach 48h auf dem Konto (15.000€, 84 Monate Laufzeit, bis dato kein Konto bei der ING DIBA).
Sehr guter Hinweis, vielen Dank! 🙂
stimmt so nicht ganz: eine Kopie des Grundbucheintrages benötigt die ING auf jeden Fall.
Schöner Artikel.
Bei den Kreditkarten würde ich allerdings noch das DEGIRO der Kreditkarten empfehlen: Revolut.
Die weisen zwar auch die im Artikel kritisierten bunten Designs auf, überzeugen aber vor allem durch exrem gute Leistungen gerade für diejenigen, die öfter im Ausland unterwegs sind.
Wie Degiro sind sie bei dem Feature am besten, das für mich entscheidend ist. Möglichst geringe Kosten für Zahlungsvorgänge in fremden Währungen.
Und die sind bei 0.
Wenn ich 1000€ in Dollar und wieder zurück wechsle, habe ich danach immer noch genau 1000€. Das gewechselte Geld lässt sich ohne irgendwelche Gebühren überall verwenden.
Viele andere Banken haben AEE-Gebühren und die, die keine AEE-Gebühren haben, haben zumindest beim Wechseln einen Spread eingebaut, der genau wie eine Gebühr wirkt.
Für unsichere Transaktionen kann man eine virtuelle Karte verwenden, die danach einfach deaktiviert oder durch eine neue ersetzt wird.
Jede Transaktion wird per Push aufs Handy geschickt, oft kommt der Signalton vom Handy sogar vor dem Signalton vom Kartenlesegerät.
Natürlich kann man bis zu einer bestimmten Grenze kostenlos Geld abheben.
Reisekrankenversicherung kann man sich einfach für 1€ pro Tag dazubuchen und ist nicht verpflichtet, die Reise mit der Karte zu bezahlen.
Zudem gibts bei Revolut noch ein Konto dazu, von dem man ganz normale Überweisungen tätigen kann (natürlich auch ins Ausland).
Ansonsten kann es noch sinnvoll sein, für Zahlungen in Euro eine Prämienkarte wie zum Beispiel eine American Express zu haben. Da werden dann bei jeder Zahlung 0,5% – 1% in Form von Punkten rückvergütet, die meistens auch in Cash konvertiert oder für Flüge verwendet werden können. Die grüne American Express hat dabei zum Beispiel auch keine Jahresgebühr ab 4.000€ Umsatz / Jahr. Wenn der Anspruch radikaler Vermögensaufbau ist, dann muss man auch solche Dinge im Blick haben. Ungeeignet natürlich für diejenigen, die sich dadurch zu zusätzlichem Konsum verleiten lassen. Dazu gibts bei American Express auch immer interessante Rabattaktionen, die man aber auch konsequent nur dann nutzen sollte, wenn man ohnehin etwas gekauft hätte. Aktuell bis Ende Mai zum Beispiel 75€ auf einen Microsoft-Einkauf ab 300€.
Danke für den ausführlichen Kommentar, wir nehmen für uns daraus wertvolle Anregungen mit und werden uns damit definitiv näher auseinandersetzen! 🙂
Hallo, bzgl. der Buchhaltungssoftware in der Cloud, kommt Lexoffice nicht für Euch in Frage? Ich bin von Sage dahin umgestiegen, auch weil der Support bei Sage überhaupt nicht für mich funktionierte. Ich bin eigentlich dort ganz zufrieden.
Hallo Henning, gibt es denn dort mittlerweile bebuchbare Konten für Dividenden, Quellensteuern und atypisch stille Einlagen? Bei unserem letzten Test erschien uns das unzufriedenstellend. VG
Hallo,
wieder ein toller Artikel von dir.
Wie investierst du genau, bzw. in was?
Ein Freund hat mir https://www.alleaktien.de empfohlen und die Analysen/Empfehlungen dort sollen sehr seriös sein. Natürlich bilde ich mir danach immer meine eigene Meinung, aber die Analysen sind recht ausführlich und umfangreich. Kennst du die Seite ? Was denkst du zu den Analysen dort?
Hallo, ein sehr guter Eintrag. Bzgl. Buchhaltungssoftware in der Cloud kann ich Collmex Buchhaltung (8,95 Euro Netto in Monat) oder Buchomat (kostenlos von MS-Buchhalter) sehr empfehlen.
Beitrag*
Hallo zusammen. Vorweg ein Lob für den kreativen und gut durchdachten Ansatz. Ob es letztendlich wirklich aufgeht, oder einem bspw. der Einstiegszeitpunkt den sprichwörtlichen Strich durch die Rechnung macht, wird man erst im Rückspiegel festellen können. Eine erfrischende Abwechslung zu vielen anderen Blogs der Szene ist es allemal. Danke dafür.
Jetzt habe ich ein paar Fragen zu Eurem Finanzsetting, im Speziellen zur Wahl des Depotanbieters:
1) Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr zwei Depots bei degiro führt, je eines für die private Nutzung und ein geschäftlich? Wozu das private, wenn doch alle Käufe unter dem Dach der UG laufen?
2) Habt Ihr jemals Interactive Brokers (oder einen der Ableger) in Betracht gezogen?
Vielen Dank vorab für eventuelle Antworten. Freundliche Grüße
–art
Hi ArtVandelay,
zu 1: das ist zutreffend. „Leider“ sind im privaten Depot so hohe unrealisierte Gewinne enthalten, dass wir die Umschichtung nicht in einem Wisch machen konnten, ohne hohe Steuerzahlungen auszulösen. Das wird über die nächsten Jahre sukzessive abgeschmolzen (über den Sparerfreibetrag), sodass sich private Depots tatsächlich irgendwann erübrigen.
zu 2: ja, aber bei unserem letzten Besuch der entsprechenden Anbieterseiten war die Gebührenstruktur nicht wesentlich attraktiver als bei Degiro, insb. beim Wertpapierkredit.
Beste Grüße!
Seit ihr bei der Buchhaltungssoftware mittlerweile weiter? Habe mittlerweile meine GmbH gegründet und den Prozess der FiBo noch an den Steuerberater ausgelagert. Meine Frau ist Bilanzbuchhalterin, aber ich habe noch kein passendes Programm, dass auch vernünftige Auswertungen für die Bank gestattet ( künftige Immobilienkäufe, derzeit nur Aktienhandel)
Leider nichts Neues bei uns in dem Bereich. Alle Cloud-Buchhaltungen haben mehr oder weniger schwere Kinderkrankheiten, wenn es um einen ernstzunehmenden Einsatz geht, der über bloße Rechnungsstellungen bei Freiberuflern hinausgeht.
wie habt ihr die Problematik der Quellensteuer gelöst oder der Kauf in Fremdwährung / über die Datev Schnittstelle wollen wir die FiBu dann an den Steuerberater schicken
Welche Problematik genau?
Welche Finanzbuchhaltungssoftware ist denn nun Mittel der Wahl?
– Sage
– Collmex
– MonkeyOffice der Firma ProSaldo
Und gibt es hierzu konkrete Anleitungen wie man das (zB in Sage) am besten aufsetzt und betreut. Das Buch half hierzu auch nicht weiter und das ist aus meiner Sicht der wirkliche Value-Add…
Hallo MXP,
bitte entschuldige die späte Antwort. Der Kommentar war aufgrund enthaltener Links zeitweise im Spam-Filter gelandet. Das Mittel der Wahl gibt es nicht. Zum einen hat jeder Anwender unterschiedliche Anforderungen. Beispielsweise ist uns – und das schreiben wir deshalb auch im Buch – wichtig, von jedem Ort der Welt die Buchhaltung vornehmen zu können und die Buchhaltung vollständig digital in der Cloud zu führen. Unter diesen Voraussetzungen fallen viele Anbieter bereits aus dem Raster. Leider gibt es viele Sparflammenprodukte, die von den Anbietern aktiv als „einfach zu bedienen“ vermarktet werden, aber am Ende einfach funktionsarm sind. Gerade der ganze Themenkomplex Wertpapiere im Anlagevermögen und Dividendenverbuchung einschließlich Quellensteuerverbuchung ist bei den meisten Produkten nicht vorhanden oder unausgereift oder bei Weitem zu unflexibel. Sage ist nach unserer bisherigen Kenntnis unter Preis/Leistungsgesichtspunkten der beste Anbieter. Wir hätten gerne Debitoor oder Lexoffice verwendet, hatten allerdings dann letztlich immer irgendeinen Punkt, an dem es scheiterte. Der Kundensupport und die Produktaktualisierung sind bei Sage recht träge. Es ist am Ende auch eine Gewöhnungssache und mittlerweile haben wir uns an Sage gewöhnt. Wir benötigen pro Monat etwa eine Stunde für die Buchhaltung. Wir arbeiten gerade an einer Weiterentwicklung unseres Angebots und planen das Thema Buchhaltung und Bilanzierung einer Sparschwein-UG im Detail und vollständig abzuhandeln.
Beste Grüße!
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Warum habt ihr eine UG statt GmbH gewählt? Das Mindestkapital scheint ja kein Thema gewesen zu sein. Bei einer UG hatte ich gelesen, dass man ab einer bestimmten Größe in eine GmbH umwandeln muss.
Hattet ihr ein Depot bei Interactive Brokers in Betracht gezogen? Ich bin privat dort ganz zufrieden und es wäre vermutlich auch später meine erst Wahl.
Hi Marco, wir haben eine UG gewählt, weil eine GmbH nicht notwendig ist. Das betrifft natürlich v.a. das Mindestkapital. Eine Wandelpflicht gibt es nicht. Wir würden IB in Betracht ziehen, wenn es Degiro nicht gäbe.
Gibt es updates zu der Buchhaltungssoftware?
Hi MXP,
nein, wir sind nach wie vor bei Sage. Wir planen demnächst mal eine Testreihe über die am Markt verfügbaren Produkte zu machen unter dem Gesichtspunkt der Anforderungen einer Sparschwein-UG.
Beste Grüße
Ich kann Collmex auch wärmstens empfehlen! Sieht auf den ersten Blick zwar etwas altbacken aus (die Gründer sind ex-SAPler…). Aber der Funktionsumfang ist für den Preis echt phänomenal!