Zum Inhalt springen

Der Worst Case (Teil III)

Nach dem ersten und zweiten Teil unserer Corona-Artikelserie kommt nun unser letzter Beitrag zur aktuellen Krise, der sich der dritten Kernfrage der Kantschen Philosophie im Kontext der aktuelle Krise widmet.

Anzeige

Dritte Frage: Was darf ich hoffen?

Kant fragt: wenn ich nun tue, was ich soll, was darf ich alsdann hoffen? Leider beantwortet Kant diese Frage nicht auf der Basis von Wissen, sondern auf der Basis von Glauben im religiösen Sinne. Zumindest für das in unserer Artikelserie besprochene Thema muss man dem aber Nietzsche entgegenhalten: Glaube heißt, Nicht-Wissenwollen, was wahr ist. Kant hilft uns also zumindest für die Frage, was inmitten der Corona-Krise zu hoffen ist, offensichtlich nicht weiter.

Werfen wir den Blick also in die Zukunft auf der Basis dessen, was ist. Dazu gehen wir noch einmal kurz zurück in die Vogelperspektive. Eine Eindämmung der Pandemie wäre effektiv nur mit radikalen Maßnahmen, z.B. einer harten Ausgangssperre, möglich. Wir hatten hierzu in Teil I Bill Ackman zitiert. Eine solche wurde just heute in Ansätzen erlassen, da die Versammlungsfreiheit im Grundsatz auf eine Versammlung von zwei Personen beschränkt wird. Aus unserer Sicht muss das eigentlich perspektivisch auch zu einem drastischen Rückgang der Neuinfektionszahlen führen. Das werden wir in den nächsten ein bis zwei Wochen sehen.

Anzeige

Da der Virus der Krisenauslöser war und ist, wird der Virus auch der Krisenlöser sein. Entweder er verschwindet mit wärmeren Temperaturen, was derzeit wissenschaftlichen Studien zufolge nicht wahrscheinlich erscheint, oder aber es wird ein mortalitätsreduzierendes Medikament gefunden oder es wird ein Impfstoff gefunden. Gibt es hierzu belastbar Neues, werden die Aktienkurse voraussichtlich in die Höhe schießen. So historisch wie der Absturz war, so historisch wird möglicherweise auch der Anstieg der Kurse sein, die der realen Entwicklung stets einige Monate vorauslaufen.

Wie bereits ausgeführt, ist derzeit gar nicht klar, welche Unternehmen die Krise überhaupt überlegen. Dennoch bietet es sich an, demnächst einmal einen Blick auf die besonders ausgebombten Branchen zu werfen, um sich eine Kaufliste für die nächsten Monate zu erstellen. Hier sind mindestens zu nennen: Flugzeugbauer und deren Zulieferer, Autohersteller und deren Zulieferer, die Reisevermittler, Kreuzfahrtanbieter, Unterhaltungsindustrie, Mietwagenanbieter, Luxusgüter. Wir empfehlen an dieser Stelle nochmals in der Zwischenzeit vielleicht auch mal Luis Pazos Geldanlage in Business Development Companies* zu lesen. Zwar sind wir aus BDCs bekanntlich Ende Februar komplett ausgestiegen (was im Rückblick auch richtig war), allerdings zeigte die Finanzkrise, dass sich diese Investmentvehikel in der Nachkrisenzeit außerordentlich lohnen können, wenn man sie zu echten Krisenkursen einkaufen konnte.

Fluggesellschaften sind für uns (genau wie grundsätzlich Banken) aber nach wie vor zu riskant. Das Bonmot will uns einfach nicht aus dem Kopf: Wie wird man schnell Millionär? Sei Milliardär und kaufe eine Fluglinie. Überrascht waren wir deshalb schon, dass Warren Buffett nun gerade vor der Krise massiv in Fluglinien investiert hat. Er hält mittlerweile knapp 10 % an praktisch jeder US-Fluggesellschaft. Obwohl er noch vor einigen Jahren sagte, dass das eine „Todesfalle für Investoren“ wäre.

Immobiliengesellschaft erscheinen uns durchaus interessant zu sein, nachdem sie sich einige Zeit gegen den großen Absturz stemmen konnten. Zum einen würden wir sagen, dass die Miete neben der Steuer der Posten ist, an dem zuletzt gespart wird, um nicht aus dem Mietobjekt zu fliegen. Auf der anderen Seite können wir uns insoweit auch massiv täuschen, zumindest bei gewerblichen Mietern, die durchaus in solchen Zeiten auch eine gewisse Verhandlungsmacht haben. Dagegen werden Wohnungsmieter es tunlichst unterlassen, in solchen Zeiten Diskussion zur Miethöhe mit dem Vermieter zu führen, wenn deren Haupteinkommenquelle gegebenenfalls bedrohlich wackelt. 

Anzeige

Ein Lichtblick für die Frage „Was darf ich hoffen?“ kommt aus Bewertungssicht. Historisch ist z.B. der DAX auch in Krisen nie wesentlich unter seinen Buchwert gefallen, der aktuell bei 8.700 Punkten liegt. Nur ist die laufende Krise historisch ohne Vorbild. Ob also alte Gewissheiten auch in einer derartig schwierigen Lage der Weltwirtschaft weiterhelfen, sei dahingestellt.

Ein weiterer Lichtblick kann in dem extremen Pessimismus zu sehen sein, den wir vermutlich auch selbst nach außen vermitteln. Der Fear-&-Greed-Index von CNN steht derzeit bei 8 Punkten. Der VDAX-New stand diese Woche mit ca. 93 Punkten noch einmal deutlich höher als auf dem Höchststand der Finanzkrise (und natürlich noch wesentlich höher als während des Platzens der Dot-Com-Blase). Wer damals die Börse während der Finanzkrise mitverfolgt hat, wird noch in Erinnerung haben, dass es in der Hochphase ebenfalls eine gewisse Endzeitstimmung gab (Stichwort Kernschmelze). Im Vergleich zu dem, was wir heute sehen, war das dennoch nur ein Kindergeburtstag.

Wenn aber alle extreme Pessimisten sind und alle bereits aus dem Markt ausgestiegen sind, gibt es schlicht irgendwann nicht mehr genug Verkaufsdruck, um den Markt nach unten zu ziehen. Wir sehen gerade das Greifen der Exponentialkurve in den USA und auch dort erste Ausgangssperren. Dies betrifft zum Zeitpunkt dieses Artikels bereits 100 von 327 Millionen Einwohnern. Es könnte aus unserer Sicht also langsam dem Höhepunkt der Schutzmaßnahmen/der Wirtschaftsschädigung entgegen gehen. Wenn überall niemand mehr aus dem Haus darf, spricht viel dafür, dass die potentiellen Infektionsmöglichkeiten mit jedem weiteren Tag kleiner werden.

Des Weiteren wurde seit der Finanzkrise praktisch jeder Marktrückgang aufgrund der überreichlich verfügbaren Liquidität zügig wieder hochgekauft. Es ist nun zusätzlich noch so, dass sicherlich große Marktteilnehmer mit ihrem Geld an die Seitenlinie gegangen sind und ebenfalls vor dem Wiedereinstiegsproblem sitzen. Von institutionellen Anlegern werden jedoch definitiv -0,5 % Zinssatz für täglich fällige Gelder erhoben. Anleihen sind bekanntlich keine Alternative. Sind sie also nicht investiert, ergibt sich eine garantierte negative Rendite auf den nicht investierten Teil. Der Anlagedruck besteht also im Grundsatz nach wie vor.

Anzeige

Nun haben wir einiges zu den Lichtblicken gesagt. Dem steht jedoch ein Akteur gegenüber, der die Reaktion auf die Verbreitung des Virus verantwortet und koordiniert und dessen Handeln alles andere als agil und vorausschauend ist: der Staat. Dieser hat beispiellose Einschränkungen der Bewegungs- und Handlungsfreiheit im öffentlichen Raum beschlossen, nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile mehr oder weniger weltweit. Zumindest in Deutschland lässt sich das aufgrund der Kenntnis des Rechtssystems auch ausanalysieren. Wenn der Staat jemandem z.B. ein Haus wegnimmt, ihn also enteignet, dann fällt das zunächst mal unter Artikel 14 des Grundgesetzes. Der Hausbesitzer wäre zu entschädigen. Nun nimmt der Staat in diesen Tagen ja niemandem etwas Materielles weg. Er verfügt aber beispielsweise das flächendeckende Schließen von Geschäften aller Art. Er greift somit zum Wohle der Allgemeinheit in die Grundrechte des Einzelnen ein und enteignet ihn des Ertragspotentials der nächsten Zeit. Ohne ihn aber hierfür zu entschädigen. Das ist das, was die deutsche Regierung aktuell nicht so richtig erkennen mag. Auf der einen Seite entzieht sie der Wirtschaft die Existenzgrundlage. Auf der anderen Seite bietet sie nur ein halbgares Krisenlösungspaket an.

Schauen wir uns das doch mal im Einzelnen an. Die Pressemeldung dazu ist unter diesem Link zu finden. Wir sehen verschiedene Maßnahmen, zum Einen das Kurzarbeitergeld, zum anderen steuerliche Hilfen und zum Dritten Kredite und Bürgschaften. Zum Kurzarbeitergeld ist kurz zu sagen, dass das sicherlich ein geeignetes und notwendiges Mittel in der aktuellen Situation ist. Die Alternative wäre allerdings, dass die Leute arbeitslos würden und zum großen Teil im ersten Schritt Arbeitslosengeld I beziehen würden. Der Höhe nach sind das Kurzarbeitgeld und das ALG I wohl nicht ausschlaggebend unterschiedlich. Das heißt: der Staat gibt hier finanziell nur das, was sonst aus der Arbeitslosenversicherungskasse zu zahlen wäre. Er legt aber keinen Cent drauf. Einziger – aber bedeutender – Effekt: die Beschäftigungsverhältnisse bleiben erhalten und werden nicht aufgelöst. OK. 

Dann aber schon der zweite Punkt. Die steuerlichen Hilfen. Hilfe 1 ist die Stundung von Steuern. Steuerstundung heißt aber nicht, dass die Steuern dann nicht zu bezahlen wären, sondern nur, dass sie später zu bezahlen sind. Allerdings ist schon fraglich, wer sich hier als Geschäftsführer freiwillig in die Haftungsfalle begeben möchte, wenn er gar nicht absehen kann, ob er zu dem späteren Zeitpunkt überhaupt noch ein Geschäft hat, das die Steuern bezahlen kann. Deshalb wird er die Liquidität, die er jetzt nicht für die Steuern zahlt, auch auf andere Weise während einer Stundung nicht ausgeben können, da er die Steuern ja immer noch zu bezahlen hat. Eine tatsächliche Liquiditätshilfe ist das also keinesfalls. Denn die Krise dauert nun mal nicht nur absehbar drei, vier Wochen, sondern voraussichtlich Monate (wenn wir Glück haben). Fazit: der Staat gibt hier nichts aus, sondern möchte sein Geld nur etwas später haben.

Der zweite Punkt: Steuervorauszahlungen. Die Hilfe soll darin bestehen, dass sie schneller angepasst werden können. Auch das ist wiederum eine Luftnummer. Wenn im laufenden Jahr absehbar ist, dass man wesentlich weniger steuerpflichtiges Ergebnis erwirtschaftet, dann steht einem eine Herabsetzung der Steuervorauszahlungen natürlich jederzeit offen und diese wird regelmäßig auch zeitnah gewährt. Das Maßnahmenprogramm stammt vom 13. März. Die nächsten Steuerzahlungstermine sind der 10. Juni für die Körperschaftsteuer und der 15. Mai für die Gewerbesteuer. Das heißt, dass die Erleichterung nun ist, dass der Antrag auf Herabsetzung der Steuerzahlungen nun nicht erst nach sechs Wochen bearbeitet wird, sondern schneller. Bravo. Fazit: der Staat gibt erneut nichts aus, er bearbeitet nur schneller den Antrag für die Nichtzahlung von Steuern, auf die er ohnehin keinen Anspruch gehabt hätte.

Punkt Drei: der Gerichtsvollzieher wartet bis Jahresende, bevor er mit Vollstreckungsmaßnahmen zur Beitreibung der Steuerrückstände beginnt. Ja, ok, hilfreich, aber Fazit erneut:  keine wahnsinnige Liquiditätsspritze für den Schuldner.

Anzeige

Und als letztes: die Ausweitung der KfW-Programme. Wir sehen das ja mit unserer Sparschwein-UG. Man kriegt dann einen KfW-Kredit, wenn man eine Hausbank hat, die einem das beantragt. Denn die KfW vergibt Kredite nur an die Banken und die an den Kunden. Zum einen kriegen wir mit unserer UG natürlich qua Rechtsform keinen Kredit. Zum anderen bräuchten wir dafür aber auch erstmal ein Kreditinstitut, einen Gesprächstermin und eine Kreditwürdigkeitsprüfung. Wie soll das gehen, in einer Zeit, in der alle möglichen Angestellten im Home-Office arbeiten? Zumal natürlich alle gleichzeitig auf die Banken losstürmen. Bei unserem Geschäftskontenanbieter Penta wird daran gearbeitet (und vorbildlich kommuniziert), die Hilfen digital zur Verfügung zu stellen. Das wäre aber zu effektiv. Womöglich nimmt die Staatshilfen dann noch jemand in Anspruch. Kurzum: das KfW-Programm ist für kleinste und kleine Unternehmen, also diejenigen, die relativ am stärksten betroffen sind, nichts, weil nicht kurzfristig erreichbar. 

Und daran sieht man auch wieder, dass der Staat weder die Tragweite seines Handelns verstanden hat, noch adäquate Lösungen zu finden in der Lage ist. Es gibt hier und da ein paar Erleichterungen, ein einfacher zugänglicheres Kurzarbeitergeld, die Anweisung an die Finanzämter nicht so genau hinzuschauen und formal eine aufmunitionierte KfW. Das ist zwar nominal ein Milliardenprogramm, das Scholz und Altmaier zusammengeschustert haben. Real kommt davon aber kurzfristig viel zu wenig bei den Unternehmen an, um bei weggebrochenen Umsätzen Miete, Löhne und Lieferanten zu bezahlen. Und da müssen wir einfach sagen, sind die USA bereits weiter als wir. Man kann von den USA ja halten was man will, aber was die Leute in der Breite jetzt brauchen, ist schlicht Liquidität.

Da wird von deutscher Seite (auch vom von uns hochgeschätzten Hans-Werner Sinn) eingeworfen, dass das nicht sinnvoll wäre, da die Helikopterschecks nicht verkonsumiert werden könnten, weil ja niemand raus darf in die Städte zum Shoppen. Das geht leider an der Realität auch vorbei. Zum einen benötigt natürlich jeder, vor allem mit einem wackeligen oder weggefallenen Arbeitsverhältnis, regelmäßig Lebensmittel. Daneben muss er höchstwahrscheinlich entweder Miete oder aber Baufinanzierung bezahlen. Das heißt, das Geld hilft schon, den Geldkreislauf in Gang zu halten. Zumal man nicht vergessen darf, dass ungefähr die Hälfte der Einwohner unseres Landes keinerlei Ersparnisse gebildet hat. Hartz 4 für die Masse ist unseres Erachtens nicht die beste Lösung.

Wir stehen nun vor einer Katastrophe beispiellosen Ausmaßes und müssen auch entsprechende Maßnahmen ergreifen, auch Maßnahmen, die wir in normalen Zeiten ablehnen würden. Das kann man nun Helikoptergeld nennen wie in den USA, oder befristet ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen. All diese Maßnahmen würden jedoch das dringendste derzeitige Problem lösen: Liquidität und Aufrechterhalten der Kapitalflüsse. 

finom kostenloses all in one gesch?ftskontoAnzeige

Wir konstatieren jedenfalls, dass zumindest mal der deutsche Staat – da wir den am besten einschätzen können, gilt aber vermutlich auch für die meisten anderen Staaten der westlichen Welt – in dieser Krise viel zu behäbig agierten. Ja, was soll man sich denn denken, als am 23. Januar in China Dutzende Millionen in die Ausgangssperre gesteckt wurden? Dass die das zum Spaß machen? Wenn schon ein Regime wie das chinesische ein Problem nicht mehr vertuschen kann, sondern so unfassbar radikal gegen ein Virus vorgeht, wäre das dann nicht an der Zeit, dass die Alarmglocken angehen und man mal den Flugverkehr überdenken könnte? Ein solches Risikomanagementsystem scheint es offenbar nicht zu geben oder es scheint nicht zu funktionieren.

Dann die ersten Infektionen in Deutschland. Das sich sicher glaubte, als das Virus noch ein rein chinesisches Problem zu sein schien. Das deutsche Gesundheitssystem ist gut vorbereitet, tönte der Bundesgesundheitsminister damals noch. Schon kurze Zeit später – da war noch gar nichts passiert – gab es schon keine Schutzmasken mehr in Deutschland. In Italien konnte man tagelang die Exponentialkurve beobachten, während in Deutschland nicht reagiert wurde. Zumindest nicht öffentlichkeitswirksam. Da wurde dann eher der Begriff Pandemie auseinanderklamüsert, wann sie denn nun eventuell gegebenenfalls irgendwann möglicherweise mal vorliegen könnte.

Es wäre im Übrigen leichter, einzelne Städte oder Landkreise oder Bundesländer in Quarantäne zu stecken, wenn ein ersichtlich hochansteckendes Virus umgeht. Stattdessen ist es aufgrund der Salamitaktik der Maßnahmen und dem konsequenten Hinterherreagieren der Ist-Entwicklung überhaupt erst erforderlich geworden, der Wirtschaft im gesamten Land die Schlinge um den Hals zu legen. Und das einen wesentlich längeren Zeitraum als bei einem konsequenten Handeln. Wenn wir jetzt scharfe Ausgangsbeschränkungen beschließen, müsste sich die Diskussion eigentlich schon längst darum drehen, wie man selektiv Maßnahmen intelligenter und zielgenauer gestalten kann, wenn sich zehn Tage später ein Erfolg in den Zahlen abzeichnen sollte. Diese Diskussion gibt es noch gar nicht. Das heißt, wir sind immer noch hinter der Kurve gedanklich und noch gar nicht um Schadensbegrenzung bemüht.

Diese ganze unerträgliche Bräsigkeit und Behäbigkeit und Sachfremde des Staates ist auch an seinen Unternehmen abzulesen. Wie kann man denn auf die Idee kommen, in einer solchen Situation auch noch den Bahnverkehrsfahrplan auszudünnen, mit der Begründung, das Passagieraufkommen sei nicht mehr so hoch? Jetzt fahren die Menschen in kleineren und engeren Zügen und haben dadurch erst die Gelegenheit sich besser anzustecken, als es im Normalzustand mit genug Bewegungsfreiheit möglich gewesen wäre.

Oder kleine Anekdote am Rande: unser Lieblingsbeispiel die Deutsche Post. Diese Woche war ein Brief zu verschicken. Gar kein Problem, denn die Post bietet ja Handyporto. Eine an sich geniale Erfindung, denn sie macht es entbehrlich, eine echte Marke besorgen zu müssen, sondern man kann einen Zahlencode als Briefmarke mit einem handelsüblichen Kugelschreiber auf den Umschlag schreiben. Also „Brief“ per SMS an die 22122 geschickt und…geht nicht. „Leider können Sie das Handyporto nicht nutzen“ kommt zurück. Na ok, wir sind ja modern, die Post hat auch dieses „App“ entwickelt, schauen wir uns das doch mal an. App aufgemacht, versucht, in irgendeiner Weise eine moderne Form der Briefmarke zu finden und die Lösung ist…Handyporto mit SMS. Was ja eben schon nicht funktionierte. Wahnsinn. Die Alternative wäre ausdrucken gewesen. Würde gehen, aber dann? Aufkleben? Mit Tesa oder was? Nicht jeder hat einen Etikettendrucker zuhause.

Dann eben zur Postfiliale, ist überraschenderweise nicht weit weg. Dort die übliche Schlange bis vor die Tür, weil alles, aber auch wirklich alles manuell und langwierig gehandhabt wird. Aber es gibt ja Briefmarkendruckautomaten. Eine Briefmarke, 80 Cent, nur Bargeld. Geldkarte geht gerade nicht, da kaputt. EC- und Kreditkarte ja sowieso nicht. Und von mobilem Bezahlen fangen wir gar nicht erst an. OK, also zwanzig Cent rein…nochmal zwanzig…die nächste Münze kommt unten wieder raus. Oben wieder rein, unten wieder raus. Das Spiel geht ungefähr 10 Mal, dann kommt die Meldung, dass der Vorgang wegen Untätigkeit abgebrochen wird. Keine Möglichkeit, das zu unterbinden. Aber…zu spät. Das Geld bleibt drin, die Marke ebenso. Wo ist die versteckte Kamera? Keine da. Na gut. Zur weiteren Überraschung gibt es einen zweiten Briefmarkenautomaten. Erneut die Corona-gefährdeten Tasten gedrückt, das Corona-gefährdete Bargeld eingeführt, diesmal bleibt es drin. Die Marke kommt. Und lässt sich kaum berührungsarm aus dem Auswurffach holen. Dann – in Zeiten von Corona besonders lecker – muss die Marke natürlich noch angeleckt werden, damit sie klebt. Deutschland Zweitausendzwanzig. Industrie 1.0. Es ändert sich auch nichts. Dafür schließt die Filiale aber Samstags auch schon um 12.30, dann also, wenn die längste Schlange vor der Tür steht. Hat aber unter der Woche ganz arbeitnehmerfreundlich von 9 bis 18 Uhr offen, mit Mittagspause, versteht sich.

Summa summarum. Wir haben nicht den Eindruck, dass die Regierung vollumfänglich verstanden hat, was auf dem Spiel steht. Das sogenannte Milliarden-Bazooka-Paket ist ein Wattebausch gegen den Sturm, der über unser Land hinwegfegt. Es ist von Olaf Scholz mitverantwortet, das wundert uns also nicht. Er war in jungen Jahren strammer Sozialist, warb für die „Überwindung der kapitalistischen Ökonomie und das wird ihm jetzt in reiferen Jahren auch gelingen, wenn er so weiter macht. Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate. Tatsächlich wird aber denjenigen, die das Geld am dringensten brauchen, eben derzeit nicht schnell, unbürokratisch und effektiv geholfen. Das Kurzarbeitergeld ist ja schon mal ein guter Anfang. Helfen würden Zuschüsse. Vier Monate Helikoptergeld. Mietkostenersatz. Egal was. Aber wir werden innovative Instrumente brauchen, die alten Rezepte helfen nur in Krisen herkömmlicher Art, die hier nicht vorliegt. Die Regierung setzt fahrlässig unsere Wirtschaft aufs Spiel. Und das von Scholz schon angedachte Konjunkturpaket wird nichts helfen, wenn alle pleite sind. 

Klein- und Kleinstunternehmer, aber auch der Mittelstand wird gigantische Schäden davontragen. Peer Steinstück sprach in der Finanzkrise davon, dass die „kleinste Recheneinheit die Milliarde“ wäre. Das wird in dieser Krise die Billion sein müssen. Es sei denn…ja, es sei denn – wir wollen hier ja auch ein wenig Hoffnung wecken -, es gelingt auch im Rahmen der Krisenbewältigungsmaßnahmen einen wirtschaftsschonenderen, zielgenaueren Eindämmungsweg zu finden. Dabei sollte man sich gedanklich nicht vorab beschränken. So wurden in China und Südkorea Handy-Apps genutzt, zum Teil auch auf freiwilliger Basis. Wir müssen testen, testen, testen um so viele Infizierte wie möglich zu finden und zu isolieren. Geld kann hier keine Rolle spielen. Es würde im Übrigen auch weit weniger kosten, als wenn die Wirtschaft vor die Hunde geht.

Und eines muss man ja auch sagen. Wann immer Geld ausgegeben wird, gibt es dafür auch eine Rechnung. Und die Rechnung wird irgendwann gestellt. Und die Rechnung wird auch jemand bezahlen müssen. Es braucht also niemand auf flächendeckende Steuersenkungen hoffen, jedenfalls nicht im privaten Bereich. Die Unternehmenssteuern müssen dagegen auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden, nicht weil wir das inhaltlich gut finden (das tun wir nur im Rahmen der Sparschwein-UG 😉 ), sondern schlicht deshalb, weil wir sonst kostentechnisch gegenüber den meisten anderen Ländern im Nachteil sind. Vermögende Privatpersonen können sich dem hiesigen Steuerzugriff mit einem Fingerschnipp entziehen, das vergessen die meisten, die Reiche höher besteuern wollen. Wer reich ist, ist mobil, und könnte im Zweifel tatsächlich seinen Lebensmittelpunkt auf die Kaimaninseln verlagern und vorn dort im Home-Office arbeiten. Die Rechnung werden also die mittleren Einkommen zahlen. Möglicherweise gibt es einen Corona-Soli, wenn der alte Soli entfällt. Steuererhöhungen wären auch denkbar – für Privatpersonen. Es braucht sich hier niemand etwas vormachen: weder Reiche, noch Unternehmen werden die Rechnung bezahlen.

Werfen wir noch einen Blick auf die Notenbanken, da diese in den letzten Wochen auch massiv interveniert haben. Wir stellen fest: Notenbanken können keine Viren bekämpfen. Die Zinssenkungen der amerikanischen Notenbanken bringen also wenig, die EZB hat nun glücklicherweise schon nicht mehr gesenkt. Die Notenbanken können in dieser Zeit nichts Sinnvolleres tun, als Liquidität bei den Banken sicherzustellen. Punkt. Der Rest ist Aufgabe staatlicher Gewalt. 

Interessant wird die Frage nach der Inflation. In China gab es vereinzelt massive inflationäre Tendenzen im Lebensmittelbereich. Auch das gilt es zu beobachten. Ob der gegenwärtige Schock zu einem Anspringen der Verbraucherpreisinflation führen kann. Vorläufig gibt es noch einen gegenläufigen Effekt aus dem Ölpreiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien. Dieser kann dann aufgrund des Basiseffekts die Inflationsrate einige Monate nach unten ziehen, womöglich sogar in den deflationären Bereich, während gleichzeitig Lebensmittel (und Klopapier?) möglicherweise immer teurer werden.

Hat man sich jedenfalls bisher schon über eine Welt in Schulden besorgt, so wird die Dimension nach der Corona-Krise noch eine ganz andere sein. Die USA schöpfen hier gerade richtig aus den Vollen und auch Deutschland als einer der wenigen wenig verschuldeten Staaten wird hier seine derzeitige Maastricht-Quote wahrscheinlich wieder massiv verlassen.

Hoffnung kommt dagegen von anderer Seite. Es ist der Zwang in diesen Tagen, Dinge innerhalb kürzester Zeit anders zu machen, als man es gewohnt war. Wer bislang der Heimarbeit noch ablehnend gegenüberstand kann nun gar nicht mehr anders, als das beste aus ihr zu machen. Das wird ein dramatischer Eisbrecher werden und Arbeitsmodellen der Zukunft den Weg bereiten, mit allen Konsequenzen. Das muss nicht heißen, dass das Home-Office den heißgelaufenen Immobilienmarkt in Großstädten zum Platzen bringt. Es kann aber ein Baustein dazu sein, dass der Zwang zur Großstadt langsam entfällt, wenn man gutes Geld verdienen möchte und man wieder die Wahl hat, ob man nicht lieber wieder in die Fläche zurück möchte. Was möglicherweise zum Aufblühen verlassener Regionen beitragen kann. Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum, sagte Goethe.

Auch der unendlich vernachlässigten Digitalisierung – und sei es nur diese vermaledeite Briefmarke, die man 2020 immer noch anlecken und aufkleben muss – kann die aktuelle Situation einen massiven Schub geben. Aus unserer Sicht zeigt die aktuelle Situation: es geht auch ortsunabhängig, über elektronische Kommunikationsmitteln, über VPN und Netzlaufwerke. Automatisierte Fabriken arbeiten auch jetzt, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. 

Und am Ende wollen wir noch einmal die besten Argumente für begründete Hoffnung aus der Tasche holen. Wir haben ein Riesenglück mit diesem Virus. Er ist nämlich, wie man zumindest an den deutschen Statistiken derzeit noch ablesen kann, in der Theorie tatsächlich nicht übermäßig tödlich. Erst die Überlastung des Gesundheitssystems macht ihn so verheerend tödlich. Schlimmer aber wäre es, wenn wir ein Virus hätten, das schon dem Grunde nach so tödlich wäre, wie sich Corona jetzt in den italienischen Statistiken darstellt. Dann hätten wir ein richtiges Problem. Auch überträgt sich das Virus zwar über Tröpfchen- und Schmierinfektion, aber nicht generell über die Luft, weshalb wir überhaupt noch vor die Tür dürfen. Glück im Unglück, wenn man so will, auch wenn es in keinster Weise über die menschlichen Verluste hinwegtröstet. 

Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden jähen Bach des Lebens, hundertmal vom Gischt verschlungen und sich immer von neuem zusammensetzend, und mit zarter schöner Kühnheit ihn überspringend, dort wo er am wildesten und gefährlichsten braust.
Friedrich Nietzsche

Teil I unserer Serie findest Du unter diesem Link. Teil II unserer Serie findest Du unter diesem Link

 

Hast Du Fragen, Anmerkungen oder Hinweise? Wir freuen uns auf Deinen Beitrag im Kommentarbereich!

Teile diesen Artikel, wenn er Dir gefallen hat oder er auch für andere hilfreich sein könnte! Wir freuen uns auch über jeden Gefällt-Mir-Daumen oder abonniere einfach unsere Facebook-Seite.

Eine 95%ige Steuerbefreiung für Aktiengewinne und eine Steuersatzsenkung auf 15 % für Dividenden klingen wie Musik in Deinen Ohren? Wenn Du Dich für das Thema Aktienanlage in Kapitalgesellschaften interessierst und mehr darüber erfahren möchtest, ist unser Buch Die Sparschwein-UG oder die Sparschwein-UG Betriebsbesichtigung vielleicht das Richtige für Dich! Tritt auch gerne unserer Facebook-Gruppe bei und tausche Dich mit Gleichgesinnten aus!

8 Gedanken zu „Der Worst Case (Teil III)“

  1. Toller Artikel! Wir sprechen mit unseren Kunden und können Ihre Punkte was die (Nicht-)Hilfe des Staates angeht so unterschreiben. Was noch spannend wäre, ist die Reaktion der Bundesländer mit Soforthilfen und Ihre Meinung dazu – was in dieser Situation für den Föderalismus spricht?

    1. Wir haben leider nur eine Sparschwein-UG bzw. eine UG, bei der wir die Voraussetzungen für die Soforthilfen nicht erfüllen würden. Deshalb können wir konkret zu den Notfallhilfen keine eigenen Erfahrungen beitragen. Ansonsten kann man derzeit ja der Presse entnehmen, dass offenbar nicht jeder Antragsteller eine eigene Prüfung der Erfüllung der Voraussetzungen vorgenommen hat bzw. teilweise aktiv betrogen wurde bei der Antragstellung. Schwach ist nur wieder, dass der Staat teilweise selbst offenbar nicht die Daten im Antrag überprüft, nicht einmal auf Plausibilität. Hier wird nämlich auch unser Steuergeld ausgegeben.

  2. Zum Thema Corona könnte es durchaus sein, dass wir alle überreagieren: https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/
    Falls nur einige der auf den ersten Blick plausibel klingenden Argumente zutreffen, kann es auch durchaus so kommen, dass die Corona-Panik in ein paar Wochen größtenteils vorbei ist. Ob das alles stimmt, mag ich nicht zu beurteilen. Lest es selbst und behaltet im Hinterkopf, das „Swiss Propaganda Research“ nicht gerade seriös klingt.

    1. Hallo Klaus,
      das kann durchaus sein. Wahrscheinlich muss das differenziert betrachtet werden. Zum einen sind die Maßnahmen zum Teil offensichtlich weit überschießend – was für kurze Zeit aber auch sinnvoll sein kann. Zum anderen sollte das übergeordnete Ziel trotz aller Diskussionen, ob man nun „mit“ oder „an“ Corona stirbt, sein, dass man nicht 70 Armeefahrzeuge wie in Bergamo für den Abtransport von Leichen braucht, oder wie in New York reihenweise Leichenkühlwagen vor den Krankenhäusern. Wir sind keine Virologen und wollen das deshalb auch nicht zum Hauptthema machen, sondern uns auf den Umgang mit der derzeitigen Situation aus ökonomischer Perspektive beschränken.
      Beste Grüße
      Atypisch Still

  3. „Atypisch-Still – die Halbgötter in dollargrün“

    Was ihr hier in der Kürze der Zeit schon wieder rausgehauen habt (und das bei der Marktlage, ich betreibe gefühlt den halben Tag nur noch research) ist m.E. deutschlandweit nahezu beispiellos..
    Dieses fundierte Wissen, in hunderten Stunden intrinsisch motivierten Selbststudiums angeeignet, diese rationale, sehr überlegte und maßvolle Art und Weise an Sachverhalte heranzutreten, dieses nahezu einmalige Verständnis tiefgreifender Zusammenhänge, der sich wahrscheinlich 75% der Anderen niemals in ihrem ganzen Leben gewahr werden – das ist allerhöchstes (!) Niveau. Und doch werden euch später wahrscheinlich genau diese Menschen fragen, wieso es euch denn finanziell so gut ginge und ihnen nicht und das das doch eigentlich hochgradig ungerecht sei..
    Ich bin MBA-Absolvent in Vollzeit angestellt, selbstständig und habe vor einem halben Jahr meine erste eigene UG (anderes Geschäftsmodell) gegründet und habe dementsprechend schon eine hohe Meinung von mir gegenüber dem durchschnittsdeutschen Angestelltenschaf mit Sparkassenbuch und „dumb German money“. Nichtsdestotrotz komme ich mir beim Lesen eurer undendlich informativen und für den richtigen Geist auch durchaus witzigen Artikel jedes Mal wie ein unwissendes, aber wenigstens gelehriges Vorschulkind vor 😀 Das finde ich klasse, beim Lesen eurer Zeilen werde ich zum Schwamm. In Ermangelung physischer Alternativen seid ihr seit Langem integraler Bestandeil meines digitalen Mentorclubs. Ebenfalls Teil dieser elitären Tafelrunde ist beispielsweise Christoph Juhn, seines Zeichens superbrain und Steuerberater in Köln, mit seinem infomativen Youtubekanal – https://www.youtube.com/channel/UCRXSpcj8K_LKN4eVaXFJkmg – schaut doch gerne mal rein.
    Ich verfolge euren Blog bereits seit über anderthalb Jahren intensivst und kann nun endlich mal ein gehöriges DANKE aussprechen – ihr habt meinen Geist mit sehr vielen Denkanstößen und perspektivische Ideen stimuliert und bereichert und dafür möchte ich mich nun endlich mal, viel zu spät, bedanken!
    Wenigstens kann ich ansatzweise behaupten, euch diesen Dank auch mittelbar in kleiner monetärer Form zukommen zu lassen – mein von mir infizierter Schwager hat euer e-book als mein Geburtstagsgeschenk gekauft. Das Menschen wie Friedlich & Weich „Bestseller“ in Millionenauflage schreiben und eure Verkaufszahlen wahrscheinlich noch dreistellig sind, sagt meiner Meinung nach alles über unser vor sich hin siechendes Land aus – braindrain ole ole, kein Wunder, dass ein Teil der Sehenden Deutschland fluchtartig verlässt. Was mich an dieser Stelle nur erstaunt, ist die relativ große Zahl derer, die wiederkommen..“But why“ würde da so mancher fragen..
    Ich würde ja auch gerne die Betriebsbesichtigung in Anspruch nehmen, das wird aber aufgrund meiner derzeitigen illiquiden Lage leider erstmal schwierig.
    Ich hatte gehofft, euch von meiner Seite wenigstens einen klitzekleinen Tip mit Mehrwert bieten zu können, aber „leider“ seid ihr mit der Verwaltung eures Legal Entity Identifiers bei Bloomberg schon bei einem der günstigsten Anbieter – etwas anderes hätte ich von euch aber eigentlich auch nicht erwarten können 😉
    Abschließend eine Frage – wieso habt ihr eure Gesellschaft nicht in einer Holdingstruktur mit bspw. einer zypriotischen Limited aufgesetzt?
    Vielen Dank und macht nur weiter so!
    Nicolas

    „Alwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst.“ (Goethe)

    1. Hi Nicolas,
      vielen Dank für die netten Worte, da hast Du die Messlatte für Lob ja ganz schön angehoben 😉 Christoph Juhn kennen wir natürlich und ist auch für uns Vorbild und Inspiration. Bezüglich der Holdingstruktur gibt es natürlich immer mal Überlegungen, in welcher Form das Sinn machen könnte. Allerdings sind wir soweit noch nicht. Auslandsgesellschaften bringen aus unserer Sicht einem Inländer nicht viel, wenn man Steuern sparen will. Grund dafür ist die Hinzurechnungsbesteuerung. Hier haben wir aber auch noch fachlichen Nachholbedarf. Solange bleiben wir bei unserer für jeden Inländer bequem und rechtssicher umsetzbaren UG-Lösung 🙂
      Beste Grüße
      Atypisch Still

    1. Hi Covacoro,
      danke für den sehr wertvollen Hinweis. Seit der Umwandlung der Carlyle Group am Jahresanfang haben wir selbst zwar keine L.P.-Anteile mehr im Depot. Aber das gehört natürlich zum Grundlagenwissen, wenn man an amerikanischen BDCs interessiert ist und wir ggfs. zukünftig wieder (zurück)kaufen (wollen würden). Wir sehen das v.a. im Zusammenhang mit den Bemühungen der US-Steuerbehörden, die Veräußerungsgewinnbesteuerung in den USA bei Personengesellschaftsanteilen sicherzustellen, was durch die im Internet schon diskutierte 10%-Quellensteuer umgesetzt werden soll. Diese hatten wir damals schon bei unserem LP/MLP-Besteuerung-Artikel bemerkt, sie war aber aus technischen Gründen zeitweise ausgesetzt. Bis jetzt anscheinend.
      Beste Grüße
      Atypisch Still

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Atypisch Still