Ein Jahresrückblick? Um diese Zeit? Ist das nicht bereits etwas spät dafür, wird der ein oder andere vielleicht fragen. Keine Angst, es ist noch keiner für 2018. Wir werfen in diesem Artikel einen Blick auf unsere im Jahr 2014 getätigten Investitionen. Wie haben sie sich entwickelt, und vor allem, wie haben sich die verkauften Positionen zwischenzeitlich entwickelt?
Warum eigentlich 2014? Wir haben doch 2018? Ja, aber 2018 hat hinsichtlich der längerfristigen Entwicklung nur eingeschränkte Aussagekraft. Deshalb greifen wir für diesen Beitrag auf den längsten verfügbaren Zeitraum zurück.
Bis 2014 waren wir recht beschränkt in unseren finanziellen Möglichkeiten, außerdem hatten wir unser Depot damals noch bei der OnVista Bank. Das war zu der Zeit schon ein Meilenstein, dass die Order „nur“ um die überschlägig 8-10 Euro gekostet und dazu FreeBuys (Gratiskäufe) bekommen hat. Neue FreeBuys gab es dann aufgrund der Zinssituation irgendwann nur dann, wenn man exorbitante Beträge als Spareinlage bei der OnVista Bank angelegt hat. Das kam natürlich nicht infrage.
Im Oktober 2014 sind wir dann mehr oder weniger zufällig auf Degiro gestoßen, die gerade frisch auf den deutschen Markt gekommen sind, und eine lange (Wertpapiergebühren-)Leidensgeschichte fand endlich ihr Ende.
Endlich gab es einen Broker, der zu 100% das Kundenwohl in den Fokus gestellt hat. Auch wenn das Innovationstempo in letzter Zeit etwas nachgelassen hat, ist Degiro für diejenigen Anleger die erste Wahl, die vom Ergebnis her denken. Was braucht man als Anleger, um schlicht am Ende das höchstmögliche Ergebnis zu bekommen? An der Aktienrendite selbst kann man nicht drehen, weil mehr Renditemöglichkeit = mehr Risikopotential. Deshalb bleibt zur Steigerung der Rendite nur: weniger Kosten, weniger Steuern (z.b. kein direkter Abgeltungsteuerabzug im Auslandsdepot), Risikosubstitution in dem Sinne, dass wir uns die vermeintliche Tesla-Rendite anstatt durch Kauf von Tesla eben durch Wertpapierkreditkauf der doppelten Menge McDonalds-/Nestlé-/Coca-Cola-Aktien reinholen. Und man kann sagen, dass es zur Steigerung der Rendite auch beiträgt, wenn man bei der Einzeltitelwahl keine Fehler macht. So steigen wir z.B. bevorzugt bei irrationalen Kurseinbrüchen ein. Gleichzeitig haben wir uns glücklicherweise bspw. bei General Electric und Ähnlichem zurückhalten können.
Notwendigerweise braucht es, vom Ende her gedacht, nicht nur niedrige Gebühren, sondern niedrigste Gebühren. Außerdem erlaubt Degiro, wie die regelmäßigeren Leser unseres Blogs mittlerweile wissen dürfen, die Nutzung eines betraglich ausschließlich von der Höhe der Sicherheiten (= des Wertpapierbestands) abhängigen Wertpapierkredits zu derzeit 1,25 % p.a. – legendär. Davon hätten wir vor einigen Jahren nicht zu träumen gewagt.
Überrascht davon, wie unkompliziert die Depoteröffnung war, legten wir direkt los. Und waren fasziniert, wie angenehm und hilfreich Gebühren in lediglich homöopathischer Dosis sein können. Es braucht keine detaillierte Excel-Berechnung, um zu dem überschlägigen Ergebnis zu kommen, dass wir bei einem deutschen Broker bei identischem Handelsverhalten eine hohe vierstellige bis niedrige fünfstellige Summe allein an Gebühren bezahlt hätten. Bei Degiro befinden wir uns trotz riesiger Handelssummen sicherlich immer noch im oberen dreistelligen Bereich. Gut, durch die Umschichtungsaktion im Rahmen der Sparschwein-UG-Gründung wurden einige außerplanmäßige Gebühren generiert. Doch in Teilen haben wir versucht, die Gebühren mit den Verkaufs- und anschließenden Kaufpreisen wieder herauszuholen. Das ist aber natürlich auch nur in etwa der Hälfte der Fälle gelungen.
Die Gebühren sind das eine. Vom Wertpapierkredit aber ganz zu schweigen. Nach unserer Kenntnis ist der nächstgünstige Wertpapierkreditzins eines deutschen Brokers irgendwo bei 4 % p.a., was also etwas mehr als das dreifache dessen ist, was Degiro aufruft. Unser ganzes Anlageverhalten wäre so schon rechnerisch gar nicht möglich gewesen. Man muss schon größeres Selbstvertrauen haben, wenn man 7 % p.a. langfristige Aktienwertentwicklung mit 4 % p.a. Wertpapierkreditzins refinanziert. Natürlich gäbe es noch IB und einige IB-Reseller-Broker. Aber die muss man dann fairerweise auch mit Degiro als Auslandsbroker vergleichen. Wir haben beide getestet und tendieren im Ergebnis trotzdem zu Degiro. Nicht zuletzt auch wegen des weniger fummeligen Zugangs zur Handelsplattform und einem aufgeräumteren Eindruck.
Aber wir schweifen ab. Lange Rede, kurzer Sinn: mit der Depoteröffnung bei Degiro änderte sich alles. Unsere kambrische Explosion, worauf im Film Wall Street 2 wiederholt nervtötend angespielt wird, der Anlagemöglichkeiten.
Da es nun wirklich Sinn machte, sich über eine längerfristige Anlagestrategie Gedanken zu machen, haben wir unsere bis zum Oktober 2014 noch ziemlich umherverstreuten Wertpapierkrümel kurzfristig zu Geld gemacht und nach Holland zu Degiro transferiert. Wir hatten vor unserer Zeit bei Degiro aus der Endphase der Finanzkrise noch einige exzellente, hochrentierende Bankhybridanleihen (maßgeblich inspiriert von dem exzellenten Buch von Nicolas Schmidlin, Renditeperlen aus dem Scherbenhaufen*) im Depot, sowie das, was man in der Frühphase als Investor einfach so hat: REITs, BDCs, ja, sogar einen ETF hatten wir dabei! Monatlich ausschüttend, mit Emerging Markets und so. Was halt wichtig bei einem Investment ist. Ironie wieder aus.
2014 war immer noch gekennzeichnet durch die Griechenlandkrise. Das heißt, es war für Investoren keine ganz einfache Zeit. Man unterschätzt das im Rückblick gerne. Dass wir heute die 12.000 und 13.000 im DAX schon gesehen haben, war völlig utopisch aus damaliger Sicht. Jeden Tag Griechenland, Griechenland, Griechenland. Unsicherheit schlägt immer aufs Gemüt, vor allem aber auf das Selbstbewusstsein. Macht man immer noch das Richtige? Was ist, wenn Griechenland wirklich pleite geht? Diese Fragen hat man sich damals tagtäglich gestellt. Politische Unsicherheit, ständig neue Regierungen in Athen. Und doch: 2014 war das Jahr des DAX, in dem er die Fünfstelligkeit erreichte. Rekordtiefe Leitzinsen der EZB. Negativzinsen traten jetzt verbreitet auf. Aufkeimende Befürchtungen das ganze Jahr über zum Zinsausblick der Fed, die Europa bereits weit voraus war und wo es schon wieder um Anhebungen ging.
Tauchen wir jetzt aber tiefer ein in die Details und schauen uns die Sektorverteilung unserer Käufe des vierten Quartals 2014 an:
Was direkt auffällt, ist die relativ starke Diversifizierung von Beginn an. Diese hat sich jedoch von allein eingestellt. Wir hatten also gerade nicht im Vorhinein ein Kuchendiagramm mit einer als optimal unterstellten Verteilung, die wir dann befüllt haben (top-down-Ansatz). Unser Investmentansatz ist ein bottom-up-Ansatz. Gekauft wird also auf Einzeltitelbasis, wenn sich nach unserer Ansicht attraktive Gelegenheiten ergeben.
Zugegebenermaßen waren die Käufe in 2014 weniger durch einen von Entspannung geprägten Anlagestil getrieben, sondern durchaus von dem Anlagedruck, nun „endlich mal richtig loslegen“ zu können. Schon damals war der Gedanke da, dass in der Höhe, in der man einen Dispokredit zur Absicherung in der Hinterhand hat, auch direkt Wertpapiere auf Wertpapierkredit gekauft werden können. Das setzt natürlich voraus, dass man den Dispo sonst nicht braucht. Demnach wurden also die größten Sehnsuchtstitel im Wesentlichen unbeeinflusst von ausschweifenden Kennzahlenabwägungen reingekauft. Wichtig war uns jedoch durch eine gewisse Ausschüttungshöhe, um schnell in den Bereich substantieller Zahlen für Reinvestitionszwecke zu kommen.
Auffällig ist darüber hinaus das starke Gewicht der ölbezogenen Unternehmen. Wir erinnern uns: Mitte 2014 stand der WTI-Preis noch bei um die 100 Dollar. Ende des dritten Quartal 2014 stand er bei 90 Dollar. Ende Oktober 80 Dollar. Ende November 66 Dollar. Um das Jahr dann bei knapp über 50 Dollar zu beenden. Bei den Öl-Gesellschaften konnte man deshalb zu einem im Rückblick unterproportionalen Abschlag von immerhin um die 20% zukaufen. Die wahren Rückschläge kamen dann allerdings erst 2015. Dem etwas zu frühen Einstieg (dafür aber auch mit geringeren Losgrößen) sollte man nicht nachtrauern. Heute sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und die Kursverluste sind aufgeholt. Exxon hatte sogar das Kunststück fertig bekommen, in einer Woche sein AAA-Rating zu verlieren, weil die Aktionäre zu großzügig bedient wurden. Eine Woche später hob Exxon die Dividende um weitere 3 % an. Im Ergebnis sind wir mit diesen Käufen nicht schlecht gefahren. Wir dürften in wohl allen ölnahen Fällen eine Einstandsdividendenrendite von zum Teil weit über 4 % bekommen haben.
Nachfolgend die einzelnen Käufe mit kurzen Kommentaren:
- Beteiligungsgesellschaften
BLACKSTONE GROUP L.P. – bis heute massiv aufgestockt
KKR & CO INC. – bis heute massiv aufgestockt - Chemie
BASF SE – bis heute massiv aufgestockt - Einzelhandel
TARGET CORP – der Portfoliobereinigung (Verkauf von Kleinstpositionen zugunsten von Neuengagements) zum Opfer gefallen, drängt sich heutzutage nicht mehr zum Kauf auf, auch weil wir Amazon inkl. Whole Foods als größte Position haben - Finanzen
BLACKROCK INC. – bis heute massiv aufgestockt
LANG & SCHWARZ AG – damals wegen des wikifolio-Geschäfts sowie der hohen Markteintrittsbarriere für Wertpapierhandelshäuser gekauft, nicht aufgestockt, aber ein stabiles Geschäft mit zuverlässig attraktiver Dividende
WELLS FARGO & COMPANY – während des Kontenskandals verkauft - Gastronomie
MCDONALD’S CORPORATION COM – zwischendurch aufgestockt, aber nie wieder so billig bekommen wie 2014. Kursverdoppler. - Immobilien
OMEGA HEALTHCARE INVEST. INC. – bis heute massiv aufgestockt nach Schwierigkeiten mit einem Mieter, die nahezu beseitigt sind
TAG IMMOBILIEN AG – leider nie aufgestockt, weil uns das eingegangene Risiko mit der Position angemessen erschien. Kursverdoppler.
W.P. CAREY INC. – zwischenzeitlich immer mal wieder bei Zinserhöhungsängsten etwas unter die Räder gekommen und deshalb ebenfalls deutlich aufgestockt. - Industrie
LINDE AG – zum Absturz Ende 2015 deutlich aufgestockt. Verschmelzung mit Praxair ist gelungen, Dividende zukünftig eventuell vierteljährlich, nach Aussage von Linde selbst erfolgt die Ausschüttung zukünftig quellensteuerfrei nach britischem Steuerrecht - IT
INTERNATIONAL BUS MACHINE CORP – zwischenzeitlich massiv aufgestockt. Sicherlich ein Unternehmen, über das man viel diskutieren kann. Wir beobachten den Geschäftsfortschritt weiter genau, insbesondere ob die sog. strategic imperatives (von IBM identifizierte Zukunftsbereiche) vorankommen. - Kommunikation
1&1 DRILLISCH AG – zwischendurch Kursverdoppler, in den letzten Monaten wieder schwächer. Aufstocken müssen wir nicht unbedingt.
FREENET AG – magere Performance, dicke Dividende. Stabil und langweilig. - Konsumgüter
COCA-COLA CO – als DIE Standardaktie schlechthin natürlich zwischenzeitlich noch massiv aufgestockt.
DIAGEO PLC – zwischenzeitlich leicht aufgestockt.
NESTLE SA – massiv aufgestockt.
UNILEVER PLC ADR – Tja…jeder macht mal Fehler. Mitschuld hatte Degiro, weil das Wertpapierauswahlfenster damals im Webtrader noch recht verwirrend war. Jedenfalls ist der ADR natürlich mittlerweile raus und die richtige quellensteuerfreie Variante drin. Selbstverständlich auch massiv aufgestockt. Gefällt uns sehr gut, das Unternehmen. - Mode
HUGO BOSS AG – Ursprünglich war die Investmentthese: einziger Hersteller hochwertiger Herrenmode im Geschäftsumfeld. Zwischenzeitlich sind Anzug und Krawatte dort jedoch – für uns in überraschendem Tempo – dermaßen auf dem Rückzug, dass wir dieses Jahr die Reißleine gezogen haben. Am Ende bleibt immer wieder dieselbe Lehre: keine Modeunternehmen kaufen. - Öl
BP PLC REGISTERED SHARES DL -,25 – litt damals noch unter den Nachwehen der Deepwater Horizon Katastrophe. Ist mittlerweile abgehakt. Sogar wieder Dividendenanhebungen.
CHEVRON CORPORATION – leicht aufgestockt
CONOCOPHILLIPS – der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen
EXXON MOBIL CORPORATION – Klassiker, massiv aufgestockt
KINDER MORGAN INC. – Sondersituation. Wir haben immer daran geglaubt, dass Öl und Erdgas auch dann weiter durch KMI-Pipelines fließen werden, wenn die Dividenden aufgrund von Refinanzierungsschwierigkeiten um 75% gekürzt werden muss. Kursmassaker im Anschluss mit massiver Aufstockung unsererseits. Mittlerweile hat sich die Situation wieder entspannt, das Geschäft wächst wieder und die Dividenden auch. Eine unserer größten Positionen.
ONEOK INC. (NEW) REGISTERED SHARES DL-,01 – leicht aufgestockt.
STATOIL ASA (heute: Equinor ASA) – der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen
WILLIAMS COMPANIES INC – der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen - Pharma
ROCHE HOLDING AG GENUSSSCHEINE O.N. – der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen - Rohstoffe
BHP GROUP PLC REGISTERED SHARES DL -,50 – nach Aufgabe der extrem aktionärsfreundlichen Politik im Zuge der Rohstoffpreiskrise Anfang 2016 nicht mehr attraktiv gewesen und deshalb aussortiert.
RIO TINTO PLC REGISTERED SHARES LS -,10 – der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen - Versicherung
ALLIANZ SE – zwischenzeitlich massiv aufgestockt. Zuverlässiges Unternehmen, das uns sehr gut gefällt.
HANNOVER RUECKVERSICHERUNG AG – zwischenzeitlich aufgestockt
MUENCHENER RUECKVERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT AG – zwischenzeitlich aufgestockt
SWISS RE AG – gefällt uns an sich immer noch gut, aber der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen
ZURICH INSURANCE GROUP AG – gefällt uns an sich immer noch gut, aber der Portfoliobereinigung zum Opfer gefallen
Festzustellen ist, dass ausnahmslos alle Käufe Unternehmen betrafen, die eine Dividende auszahlen. Dies liegt, wie oben erwähnt, im Ziel begründet, möglichst schnell greifbare Resultate zu sehen. Auch unter den am Anfang so wichtigen Motivationsaspekten. Festzustellen ist auch, dass viele in 2014 gekaufte Unternehmensanteile deshalb verkauft wurden, weil sie im Verhältnis letztlich zu klein wurden bzw. waren und deshalb zugunsten größerer Neukäufe verkauft wurden (oben unter dem Stichwort Portfoliobereinigung). Eine denkbar schlechte Begründung, aber sie gehört zur Realität in der Anfangszeit mit dazu.
Wichtiger ist jedoch Folgendes: der Vergleich der Positionen, die wir behielten, mit denen, die wir verkauften. Wie haben sich also die Aktien entwickelt, die wir verkauft haben?
Die Auswertung ergibt, dass die gehaltenen Positionen im Schnitt um 30 % (zzgl. Dividenden) zulegen konnten. Die verkauften Anteile legten dagegen im Schnitt nur um 5 % (zzgl. Dividenden) zu. Kapitalgewichtet sind unsere 2014 gekauften Positionen insgesamt mit 29 % im Plus, während die verkauften Positionen 3 % zugelegt haben.
Folglich waren es (im Rückblick!) keine schlechten Entscheidungen, in der Folgezeit jeweils zu verkaufen. Unsere Verkaufsaktivität hat sich über die Jahre immerhin drastisch verringert und ist heute praktisch zum Erliegen gekommen. Alle Positionen, die wir heute halten, werden wir zumindest nicht aus dem Grund verkaufen, weil wir Geld für neue Positionen brauchen. Harte Ausnahme und weiter regelmäßiger Verkaufsauslöser bleiben Dividendenkürzungen, weil das Unternehmen damit anzeigt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.
Negativspitzenreiter im Bestandsportfolio hinsichtlich der 2014 vorgenommenen Käufe sind Kinder Morgan mit beeindruckenden -51 % (die aber durch zwischenzeitliche Verbilligungen heute weit weniger dramatisch ausschauen) sowie IBM mit -21 %. Positiv zu nennen sind im Gegenzug TAG Immobilien und McDonalds mit jeweils ca. 125 % Gewinn sowie die Hannover Rück mit knapp 100 % Gewinn. Dividenden sind dabei jeweils noch nicht berücksichtigt.
Bei den Positionen, die in 2014 gekauft wurden und in der Folgezeit verkauft wurden, sind negativ Williams Companies Inc. sowie Hugo Boss zu nennen mit jeweils ca. 37 % Verlust. Demgegenüber stehen Equinor/Statoil mit +37 % sowie Swiss Re mit +32 % höher als damals.
Besonders bitter war, dass wir mit gleich fünf 2014er-Positionen in der Folgezeit in eine Dividendenkürzung hineingelaufen sind: Kinder Morgan, Hugo Boss, BHP Billiton, Rio Tinto und gleich mehrfach bei KKR. Wir haben hieraus gelernt, dass wir schon beim Einkauf wesentlich sorgfältiger unter den diesbezüglichen Nachhaltigkeitsaspekten zu prüfen haben. Bei KKR gab es immerhin die steuerlich positive Umwandlung von einer Personengesellschaft in eine Kapitalgesellschaft. Hier wurde es auch gleich so begründet, dass die Nichtausschüttung dann eben einer Buchwertsteigerung zugute kommen soll, die zu einer Kurssteigerung führen soll. Das scheint ein Thema in der Branche zu sein, denn besonders Blackstone betont bei jeder Gelegenheit, dass sie sich selbst für unterbewertet halten. Rohstoffunternehmen haben bei uns nunmehr einen schweren Stand, Hugo Boss als Modeunternehmen (zu verstehen im Sinne von Bekleidungsunternehmen) ebenfalls. Beides branchenbedingt und offenbar zu zyklisch für nachhaltig stabile Ausschüttungen. Klar, hätte man sich auch vorher schon denken können. Kinder Morgan sehen wir positiv, weshalb wir das Unternehmen trotz Dividendenkürzung auch behalten haben. Schuld war hier gerade nicht, dass das Geschäft schlecht läuft, sondern dass die Finanzierungsseite gewackelt hat. Früher hatte man dort sehr auf Finanzierung durch Verschuldung gesetzt. Seit einigen Jahren hat man sich nun auf eine signifikante Innenfinanzierung durch Gewinnthesaurierung konzentriert, um die Kennzahlen zu verbessern. CEO Richard Kinder (übrigens früher bei Enron gewesen und rechtzeitig dort weg) ist selbst mit über 11 % beteiligt am Unternehmen und überschreibt die Unternehmenspräsentation regelmäßig mit „geführt von Aktionären, für Aktionäre“. Genau das, was wir lesen wollen. Aktuell profitieren wir hier wieder von 25 % Dividendensteigerung pro Jahr, nachdem sie um saftige 75 % gesenkt wurde.
Das soll es an Rückblick auf das Jahr 2014 gewesen sein. Die Käufe sind nunmehr vier Jahre alt, wir haben einiges niederperformantes aussortiert, und Bestehendes drastisch aufgestockt. Unsere in 2014 erfolgten Käufe legten bis heute wie beschrieben ca. 29 % zu, der DAX-Kursindex etwa 10 %, der S&P 500 etwa 37 %. Wir fühlen uns nach wie vor gut mit dem übergebliebenen Bestand und hoffen auf weitere gute Jahre mit unseren Unternehmensanteilen.
Hast Du schon längerfristige Auswertungen gemacht? Wie fallen sie aus? Welche unserer 2014er-Käufe hast Du ebenfalls im Depot? Schreib uns im Kommentarbereich! 🙂
Teile diesen Artikel, wenn er Dir gefallen hat oder er auch für andere hilfreich sein könnte! Wir freuen uns auch über jeden Gefällt-Mir-Daumen oder abonniere einfach unsere Facebook-Seite.
[fblike]
Wenn Du Dich für das Thema Aktienanlage in Kapitalgesellschaften interessierst und mehr darüber erfahren möchtest, ist unser Buch Die Sparschwein-UG vielleicht das Richtige für Dich!
* = Affiliate-Link: das Produkt wird dadurch für Dich nicht teurer, aber wir erhalten eine kleine Provision.
Aktueller Marktüberblick Geschäftskonten
Aktueller Marktüberblick Depots
Unser Weg in die UG & atypisch Still
Warum Du früh 100.000 Euro Depotwert erreichen solltest
Die Sparschwein-UG - Aktienanlage im Gesellschaftsmantel
Das Atypisch Still Finanz-Setup
Weitere empfehlenswerte Artikel:
Rückblick auf ein Jahr Corona: Die Finanzmärkte und der Tragödie letzter Teil
Zur Frage, ob man für seine Investments nicht einfach eine Auslandsfirma gründen sollte
Steuererklärungen bei der Sparschwein-UG
Was soll denn nun Atypisch Still überhaupt bedeuten?
Die Crashpropheten-Crush-Saga: Die Gefährten und das große Finale
Investment Hack #4: Die Monetarisierung der eigenen Bonität durch den Rahmenkredit
Der ETF, oder: die größte Bombe seit der Finanzkrise
* Mit einem Sternchen gekennzeichnete Verlinkungen sind Partnerlinks, bei denen wir eine kleine Vergütung erhalten. Für Dich entstehen dabei keinerlei zusätzliche Kosten, es unterstützt uns aber dabei, den Blogbetrieb zu refinanzieren. :-)
Risikohinweis: Investieren beinhaltet das Risiko von Verlusten bis hin zum Totalverlust.